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Organisiert "homochrom": Martin Wolkner
Foto: Lisa Mertens

Ein letzter Rollentausch

09. Februar 2012

„Connie und Carla“ im Metropolis Bochum - Foyer 02/12

Bochum, 13.01. - Einmal im Monat werden in fünf Städten NRWs Filme der Reihe homochrom gezeigt, Filme mit schwuler, lesbischer usw. Thematik. Am Freitag den 13. ließ es sich Organisator Martin Wolkner nicht nehmen, ein paar einleitende Takte im Metropolis zu dem für die Reihe ungewöhnlichen Film zu sagen: „Connie und Carla“. Da die Kopien dieses Films demnächst eingestampft werden, wollte er den Zuschauern noch einmal die Gelegenheit geben, sich die extrem witzige Komödie auf großer Leinwand anzuschauen, so Wolkner. Die Zuschauer dankten ihm diese Auswahl und amüsierten sich während des Films köstlich und lauthals.

Die Story ist denkbar komisch: Nia Vardalos, bekannt aus My Big Fat Greek Wedding, und Toni Collette, die die Mutter der nett-verrückten Familie in Little Miss Sunshine mimte, verwandeln sich in Drag Queens, um einem psychopathischem Mafia-Boss zu entkommen. Sie werden Männer, um sich in Frauen verwandeln zu können. Sie geben einsamen, erfolglosen männlichen (!) Drag Queens Tipps, wie sie ihr Leben meistern können. Und nicht nur ihnen. Als neue Stars der Schwulenszene treten die sonst erfolglosen Sängerinnen bei ihren Shows dafür ein, zu sich selbst zu stehen und sich nicht zu verstellen. Sie werden zu Vorbildern, sowohl für verstoßene Schwule als auch für die ständig Unzufriedenen, die 90-60-90 anstreben oder sich mit 50 Jahren ein Gesicht wie ein glatter Babypopo wünschen. Aber natürlich, bei dieser bunten Wechseldich-Geschichte, sind es letztendlich die Heldinnen, die ihre eigene Lektion am meisten benötigen. Dies geschieht jedoch auf eine so sympathische und verdrehte Weise, dass das vorhersehbare Ende in einer grandiosen Show gipfelt, bei dem auch das Bochumer Publikum nur applaudieren konnte.

Zum Zeitpunkt der Filmvorführung war sich Wolkner noch nicht sicher, welchen Film er im folgenden Monat anbieten werde. Er wolle die letztendlichen Oscar-Nominierungen abwarten, unter denen sich ein paar lohnenswerte Filme für seine Reihe befänden. Mittlerweile steht fest, dass es Michaël Roskams Drama „Bullhead“ sein wird, das für Belgien als bester fremdsprachiger Film in das Rennen um den Award geschickt wird. Lohnenswert ist es dann wohl auch im Februar, in Bochum, Dortmund oder Oberhausen bei der Reihe homochrom vorbeizuschauen. Es ist doch bemerkenswert, dass die Etablierung einer neuen Filmreihe im Ruhrgebiet noch möglich ist. Denn zu dieser sind die uneigennützigen Vorstellungen für Freunde mit Geschmack abseits des Mainstreams mittlerweile geworden.

LISA MERTENS

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