trailer: Herr Jansen, welche zukünftige Landesregierung ist gut für das Weltklima?
Dirk Jansen: Das Klimaschutzgesetz war ja ein zentrales Reformprojekt der alten Landesregierung. Dieses Projekt gilt es nun nach der Wahl zügig zu vollenden, um ambitionierte Klimaschutzziele im Energie-Land NRW umzusetzen. Der BUND und andere Umweltverbände haben die Idee zu diesem Gesetz entwickelt. Die Grünen haben dieses Gesetz zu 100% unterstützt, die SPD zu etwa 80%. Letztlich wurde es vom gesamten Kabinett verabschiedet. Ich hoffe, dass der eingeleitete Klimaschutz und der damit verbundene Abschied von der Kohle nach der Wahl forciert werden.
Datteln ist im wahrsten Sinn des Wortes eine andere Baustelle?
Manches passt nicht zusammen. Einerseits plant die Landesregierung ein Klimaschutzgesetz, andererseits sollen in Datteln, Lünen, Hamm, Neurath und Walsum neue Klimakiller-Kraftwerke ans Netz gehen. So werden alle Klimaschutzziele Makulatur. Da hätte ich mir ein konsequenteres Verhalten vor allem von der SPD gewünscht.
Was wünscht sich der BUND im Jahre Zwei nach Fukushima bezüglich der Nuklearanlagen im Land?
Zunächst ist es wichtig, dass die Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus unterbunden werden. Desweiteren soll die Landesregierung alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um die Urananreicherungsanlage Gronau dicht zu machen. NRW ist, auch wenn es hier keine Atomkraftwerke mehr gibt, eine wichtige Drehscheibe für die Atomindustrie. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.
Welche Partei empfiehlt der BUND zu wählen?
Die Bilanz der jetzigen rot-grünen Landesregierung fällt positiv aus. Es sind viele Dinge angestoßen worden. Nach wie vor aber stecken wir im Reformstau, gerade was den Naturschutz und die Verkehrspolitik betrifft. Von Schwarz-Gelb kam überhaupt kein umweltpolitischer Impuls. Die Piraten kann ich beim besten Willen nicht einschätzen. Die LINKE hat ein eher konfuses Bild abgegeben, ein echtes ökologisches Profil fehlt.
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