„Am Anfang habe ich gedacht, Tanzen ist blöd. Doch jetzt merke ich, dass Tanzen cool ist.“ Das sagt ein Jugendlicher aus Krefeld, und wer hätte nicht schon wie er den Kopf über jene Hupfdohlen geschüttelt, die da unverständliches Zeug auf der Bühne produzieren? Tanz ist keineswegs immer so einfach zu verstehen, wie unter der Hand behauptet wird.
Unter den Überzeugungsträgern von engen Jeans geht seit ein paar Monaten ein neues Gespenst um. Der Welt ist es als Witch House bekannt, wieder andere nennen es Drag. Der innere Kreis bevorzugt angeblich den Begriff Ghost Drone, aber das hat sich bis zum Erscheinen dieser Kolumne vermutlich auch schon wieder geändert. Nur eins ist sicher – seine Heimat ist das Internet, und zwar genau der Teil, wo sich Musiknerds am liebsten aufhalten.
ltern und Großeltern bekommen noch heute leuchtende Augen, wenn sie von dem Ufa-Klassiker „Die Drei von der Tankstelle“ mit Lilian Harvey, Willy Fritsch, Heinz Rühmann und Oskar Karlweis in den Hauptrollen (1930) erzählen.
Im Herbst 2009 wurde in Hagen das Kunstquartier mit zwei Museen unter einem Glaskubus eröffnet: dem nun erweiterten Karl Ernst Osthaus Museum und dem neuen Emil Schumacher Museum, welches den expressiv abstrakten Maler vorstellt. Während für das Schumacher Museum der Auftrag klar ist, definiert sich das Osthaus Museum mit seiner Sammlung zur Kunst der Moderne und aus dem Anspruch auf Aktualität neu.
Dass es selbst der Tochter von Emmerich Kálmán gefallen hat, wer hätte es erwartet. Objektiv gesehen zieht die aktuelle Kölner Inszenierung der Csárdás-Fürstin die heitere Operette in einen Sumpf von Tuntenball und Schwuchtelklitsche. Und hebt damit ganz bewusst die seichte Soße auf eine Ebene prickelnder Gefühle und seelischer Konflikte – auch für den Hetero-Normalo.
Blasmusik, och ja, dicke Backenmusik, och nee, muss nicht sein. Bayerische Blechbläser in Krachledernen, die können gut sein, müssen aber nicht. Trompetende Volksmusikstars oder als Kölner Spezialität karnevalistische Trompetenvirtuosen, die sich im Studio von jungen Studierten die Titel aufblasen lassen – nee, darf eigentlich nicht sein. Aber all das ist genau so seit Jahren, und diese klingende Apokalypse hat das Bild von der Blasmusik geprägt wie Mathis der Maler die Vision von den Schrecken des jüngsten Gerichts. Dabei gilt gerade für die Blechblasmusik: Es existiert gute und schlechte, und das in allen Sparten und zu allen Zeiten.
„Um Gottes Willen, alles, nur nicht Elvis Presley! Eher bei McDonald‘s.“ Das soll Carlos Santana jüngst auf die Frage geantwortet haben, ob er vielleicht in der Elvis-Kirche in Las Vegas heiraten wolle. Mehr als dreißig Jahre war er mit Deborah verheiratet, drei Kinder segneten die Ehe.
Im Vergleich zu den Kapriolen der letzten Monate war es über 40 Jahre lang richtig ruhig und gemütlich rund um das Freizeitzentrum West. Der Laden, von Freunden und Anwohnern im Dortmunder Westen liebevoll FZW abgekürzt, war ein klassisch-sozialdemokratisches Stadtteilzentrum mit Jugend- und Kulturveranstaltungen verschiedener Art und, als besonderem Fokus, Pop-Konzerten.
2010 wurde nicht nur bei uns Kulturhauptstadtjahr gefeiert, sondern auch anderswo in Europa, im ungarischen Pécs und in Istanbul. Ausschnitte aus beiden Kulturen gab es entsprechend in Nordrhein-Westfalen zu sehen, etwa in der Reihe „Scene Ungarn in NRW“ mit Beiträgen aller Gattungen. Oder im Hagener Osthaus Museum mit der Istanbuler Kunstsammlung Humar Kabakcı, welche die Stadt am Bosporus als Zentrum der türkischen Avantgarde präsentierte, das Tradition mit Weltoffenheit paart und zwischen Ost und West vermittelt.
Als ich vor Jahren meinen Sohn zum ersten Mal mit nach London nahm, um ihn an meiner Musical-Leidenschaft teilhaben zu lassen – natürlich in der Hoffnung, sie würde sich auch auf ihn übertragen – wollte ich nach einer Woche Musical-Marathon wissen, welches ihm nun am besten gefallen habe. „Me and my Girl“ antwortete er ohne Zögern. „Und warum?“, fragte ich erstaunt, hatte ich doch eher mit einem der spektakulären Webber-Musicals („Phantom in der Oper“, „Cats“) oder einem der großartigen Revivals wie „Oliver“ oder „Finians Rainbow“ gerechnet.
Zugstücke und Raritäten
Die Spielzeit 2025/26 an der Oper Köln – Oper in NRW 07/25
Frauen und Favoriten
Opern an Rhein und Ruhr in der Spielzeit 2025/26 – Oper in NRW 07/25
Malerei in schwierigen Zeiten
Julie Mehretu in K21 in Düsseldorf – Kunst in NRW 07/25
Ein Bürgergeschenk
Kostenlose Konzerte in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/25
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Die Suche nach der Seele
„Rusalka“ in Düsseldorf – Oper in NRW 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Kahlschlag in der Freien Szene
Massive Kürzungen der NRW-Kulturförderung drohen – Theater in NRW 06/25
Ausgefallene Begegnung
Herbert Grönemeyer dirigiert in Bochum und Essen – Klassik an der Ruhr 06/25
Neugier auf Neues
Johanna Summer und Malakoff Kowalski in Düsseldorf – Improvisierte Musik in NRW 06/25
Lustvolle Inspirationsquelle
Das Circus Dance Festival 2025 in Köln – Tanz in NRW 06/25
Die Macht der Vergebung
„American Mother“ am Theater Hagen – Oper in NRW 05/25
Alles Posaune
Das Vertigo Trombone Quartet in Neuss – Improvisierte Musik in NRW 05/25
Lässiger Spott
„Ophelia‘s Got Talent“ am Schauspiel Köln – Tanz in NRW 05/25
19 neue Standorte
KulturMonitoring in NRW wird ausgeweitet – Theater in NRW 05/25
Gegen Genderklischees
Eine Operetten-Wiederentdeckung in Köln – Oper in NRW 05/25
Tiefgründige Leichtigkeit
Marc Chagall in der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW – Kunst in NRW 05/25
Großer Auftritt zum Finale
Der Pianist und Dirigent Lahav Shani in Dortmund – Klassik an der Ruhr 05/25
Sackschwer
Zamus: Early Music Festival 2025 in Köln – Klassik am Rhein 05/25
Kindheit zwischen Flügeln
Anna Vinnitskaya in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 04/25
Klaviertrio am Puls der Zeit
Das Pablo Held Trio auf der Insel – Improvisierte Musik in NRW 04/25
Mahnung gegen das Vergessen
„Die Passagierin“ am Theater Krefeld – Oper in NRW 04/25