Vice – Der zweite Mann
USA 2018, Laufzeit: 132 Min., FSK 12
Regie: Adam McKay
Darsteller: Christian Bale, Amy Adams, Steve Carell, Sam Rockwell
>> www.universumfilm.de/filme/151842/vice-der-zweite-mann.html
Fast zum Lachen
Matt513 (236), 07.03.2019
wäre dieser streckenweise wie eine Michael-Moore-Dokumentation angelegte Film. Da aber zu befürchten ist, daß er sehr, sehr wahr ist (im Vorspann versichern die Macher, man habe sich „scheiße bemüht“, den Film so akkurat wie möglich hinzubekommen), verbietet es sich fast, von einer Satire zu sprechen. Denn überspitzt werden hier allenfalls die saftigen, von einem merkwürdigen Weltbild zeugenden Dialoge sein.
Also wer es noch nicht wußte: Macht ist und bleibt eins der schmutzigsten Geschäfte der Welt und wie die Mittel der Demokratie von den Mächtigen und Machtbesessenen pervertiert werden, ja die Wahrheit verbogen wird, das ist zum Ausspucken. Der Film hinterläßt den schalen Beigeschmack, daß -was im Übrigen so oder ähnlich schon immer zu ahnen war- man die Menschen in den westlichen Demokratien zwar glauben macht, die Staatsgeschicke befänden sich in den Händen demokratisch legitimierter Anführer, tatsächlich aber Dunkelmänner mit eigener Agenda die Strippen ziehen. Und daß dieser Umstand nicht zuletzt auch durch die Ignoranz und Naivität ebenjener Anführer zugelassen wird.
Neben dem irrwitzigen Drive, den der Film durch seinen collagenhaften Stil sowie das mehrmalige Durchbrechen der vierten Wand besitzt (nicht zu vergessen der Abspann mittendrin; 'habe Tränen gelacht), gefällt vor allem die sehr überzeugende Maske, für die wenigstens ein Oscar (bei 8 Nominierungen) abgeräumt wurde. Bale, der sich während des Drehs für die Rolle über 20 kg anfutterte, ist allenfalls noch in dem jungen Cheney wiederzuerkennen, bevor er mit dessen fortschreitendem Alter bis zur Unkenntlichkeit versinkt. Wahnsinn, was da mittlerweile möglich ist. Als seine Frau Lynne altert Adams an seiner Seite absolut überzeugend. Überhaupt verdient das Casting an sich höchstes Lob. Neben vielen anderen schon rein optisch sehr guten Besetzungen (für Ford, Kissinger und Powell) brilliert Carell als Donald Rumsfeld einmal mehr in einer Charakterrolle. Für mich bezeichnend, daß Hollywood diesem sehr wichtigen, unbequemen Film nicht mehr Anerkennung zugesprochen hat.
Nicht auszuschließen, daß strippenziehende Dunkelmänner was dagegen hatten.
Der Mann im Schatten
woelffchen (584), 03.03.2019
Politik-Thriller der besonderen Art, weil er weitestgehend auf Fakten beruht. Eine gute und spannende Mischung aus Spielfilm mit eingestreuten Doku-Szenen. Wer die amerikanische Politik der vergangenen 40 Jahre - national und international - interessiert und bewusst verfolgt hat, kommt hier voll auf seine Kosten und kann im Nachhinein nur staunen, wie die Welt an der Nase herumgeführt wurde. Großartig Christian Bale, der einem nur leid tun kann, weil er die – für die Rolle notwendigerweise angefutterten 30 – 40 kg wieder abnehmen muß.
Fazit: Sehr sehenswert
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