The Princess
Großbritannien 2022, Laufzeit: 104 Min., FSK 12
Regie: Ed Perkins
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Erhellender Dokumentarfilm
Zwischen Traditionen und Papparazzi
„The Princess” von Ed Perkins
Diana Frances Spencer, die durch ihre Hochzeit mit Prinz Charles 1981 zur Fürstin von Wales wurde, war zeitlebens sicherlich eine der beliebtesten Mitglieder der britischen Monarchie. Viele bezeichneten sie als „Königin der Herzen“. Dass das Leben von Lady Di alles andere als einfach war, weiß man spätestens seit dem 31. August 1997, an dem sie in Paris bei einem Autounfall ums Leben kam, den sie verfolgende Papparazzi verschuldet hatten. Erst vor wenigen Monaten hatte ihr Pablo Larraín das Biopic „Spencer“ gewidmet, in dem es um die endgültige Trennung von Prinz Charles ging, und für das Hauptdarstellerin Kristen Stewart mit einer Oscar-Nominierung belohnt wurde. Das Interesse an der vor fast 25 Jahren verstorbenen „englischen Rose“, wie sie Elton John in der Umdichtung seines Welthits „Candle in the Wind“ 1997 bezeichnete, ist nach wie vor ungebrochen. Ed Perkins hat mit „The Princess“ nun einen Kinofilm geschaffen, der auf umfassende und mitreißende Weise ein Porträt Lady Dis entwirft, das ausschließlich aus dokumentarischen Aufnahmen besteht, die unkommentiert chronologisch montiert sind und gerade in der Retrospektive nun höchst interessante Einblicke liefern. Erste Bilder zeigen die gerade mal 19jährige Diana noch vor ihrer Ehe auf dem Weg zur Arbeit, als sie bereits von aufdringlichen Reportern umlagert und bis zu ihrem Kleinwagen unerbittlich verfolgt wird. Schon das sind Vorboten auf ihr künftiges Leben, in dem sie sich dem Presserummel nie wieder entziehen konnte.
Die ganze britische Nation war im Ausnahmezustand, als Diana und Prinz Charles vor den Traualtar traten, gleiche Szenarien spielten sich jeweils bei der Geburt der beiden Söhne William und Harry ab. Auch die Ehekrise und öffentliche Bekenntnisse der Royals wurden von den Medien stets breitestmöglich ausgekostet, bis hin zu ihrem schrecklichen Unfalltod und den darauffolgenden, immensen Trauerbekundungen der Briten. Ed Perkins‘ Film zeigt aber auch die Aspekte aus Dianas Leben, die sie zu einer Ikone gemacht haben: ihre fröhliche, offene Art, mit der sie auch auf todkranke AIDS-Patienten oder Tretminenopfer in Afrika zugegangen ist. Dass die Ehe mit Charles lediglich arrangiert war, um der Monarchie einen Thronfolger zu bescheren, erkennt man dabei auch schon relativ früh anhand der zutiefst unglücklichen Mine der Fürstin oder durch Charles‘ langjähriges Verhältnis zu Camilla Parker-Bowles, die nach etlichen Hürden schließlich dessen zweite Ehefrau wurde. Diana ist nicht zuletzt an den Fesseln einer Institution zugrunde gegangen, die bereits Ende des 20. Jahrhunderts aus der Zeit gefallen und überholt war. Mit dieser sehenswerten Dokumentation kann man sich davon ein detailreiches und umfassendes Bild machen, das durch jüngere Ereignisse aus dem britischen Könighaus gerade erst auf unschöne Weise noch einmal untermauert wurde.
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