Macbeth (2015)
Großbritannien, Frankreich, USA 2015, Laufzeit: 113 Min., FSK 12
Regie: Justin Kurzel
Darsteller: Michael Fassbender, Marion Cotillard, David Thewlis
>> www.macbeth-film.de
A world from yonder time
Raspa (398), 19.11.2015
Schottland, 11. Jahrhundert. Eine Umwelt, rau, unwirtlich, abweisend. Die Themen: Angst, Neid, Eifersucht, Ehrgeiz, Machtgier, Rache, Besessenheit. Und die Folgen: "What's done cannot be undone", wie es Lady Macbeth konzis formuliert. Eine ferne Welt, und doch so nah. Düster in Szene gesetzt, glänzend gespielt, auch von den Nebendarstellern ( exemplarisch sei der junge Darsteller von Fleance, Banquos Sohn genannt, der den Mord an seinem Vater mitansehen muss ). Sehenswert.
Im Chaos
Matt513 (270), 01.11.2015
Noch ein Film, von dem man vorher, haha, das Buch gelesen hat. 'Ist diesmal aber schon so lange her, daß man sich vollkommen auf den Film als solchen konzentrieren kann. Und sollte.
Denn rein cineastisch ist Kurzels Blick auf den Klassiker zunächst mal pure Urgewalt. Eine brachiale, sehr archaisch wirkende Bebilderung menschlicher Versuchung und daraus folgendem Verhängnis, eingerahmt von den nicht minder gewaltigen Ansichten Schottlands. Eben die Zeit, in der Hexen die Moore bevölkerten. Eine Vision von blutigem Chaos; 'deckt sich gut mit meinen damaligen Eindrücken. In Schlachtenszenen wechselnd Zeitlupe und -raffer; etwas unpassend für meinen Geschmack, da der Film hier optisch in die Nähe von vordergründigen Gemetzeln wie z.B. 300 rückt. Handwerklich ist der Film rundherum eine Wucht und alleine dafür ansehenswert.
Bezüglich des Schauspiels selbst bin ich mir etwas im Zweifel. Losgelöst für sich sind die mimischen Leistungen durch die Bank zunächst mal sehr gut; und auch das wichtige Element, wie Macbeth mit seiner Korrumpierung durch die Prophezeiung ringt, ist ganz ordentlich umgesetzt. Im Original wäre Macbeth dann aber eher als deplatziert angelegt; jemand, dem die neuen Kleider als Folge seiner Tat nicht passen wollen. Dies hätte man im Film stärker betonen können; evtl. liegt es an mancher Ansicht Fassbenders. Das zappelige Strichmännchen, das er in Frank gab, hätte hier gut gepasst, um den erwähnten Schiefstand abzubilden. Stattdessen ist er hier sehr körperlich, ja dominant; das geht auch an die Adresse der Regie. Aber, na ja, das Skript nimmt sich eh manche Freiheit. Vielleicht fällt dies auch darunter.
Haben Sie beim Kinobesuch bitte 'Ihren' Macbeth im Geiste parat, denn die Dialoge befinden sich sehr nahe bei Shakespeares Originaltext, so daß man -Satzbau sei Dank- unbedarft durchaus nicht alles verstehen könnte. Deshalb würde ich ausnahmsweise auch mal keine Empfehlung für das OmU geben.
Ein Spiegel für die politische Mitte
Eröffnung Unlimited Hope Filmfestival im Bochumer Fritz-Bauer-Forum – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Am Puls der Zeit
Das 2. Unlimited-Hope-Filmfestival in Bochum und Dortmund – Festival 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Die Filme nehmen eine klare Haltung ein“
Direktor Jakob Gatzka über das 2. Unlimited-Hope-Filmfestival in Bochum und Dortmund – Interview 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Sommerkino als Filmarchiv
Kollektives Gedächtnis statt Konserve – Vorspann 08/25
Kinofest-Test
Lünen als Versuchslabor für die Kinozukunft – Vorspann 07/25
Mikrodramen vs. Spielfilm
Was können Kinos gegen die Schnipselflut tun? – Vorspann 06/25
Arbeitskampf und Dekolonisation
Das IFFF 2025 in Dortmund und Köln – Festival 04/25
Amazon-Bond & beyond
007 ist zum Streaming-Start freigegeben – Vorspann 03/25
Opferbereit gegen das System
Dokumentarfilm „Algier – Hauptstadt der Revolutionäre“ im Essener KWI – Film 02/25
Früher war mehr Kino
Führung durch die Essener Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ für trailer-Leser:innen
Aus unterschiedlichen Galaxien
Im Februar starten Biopics über Bob Dylan und Maria Callas – Vorspann 02/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
Kill the Jockey
Start: 18.9.2025
Miroirs No. 3
Start: 18.9.2025
One Battle After Another
Start: 25.9.2025
Das tiefste Blau
Start: 25.9.2025
Karla
Start: 2.10.2025
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Amrum
Start: 9.10.2025