Identity Kills
Deutschland 2003, Laufzeit: 81 Min.
Regie: Sören Voigt
Darsteller: Brigitte Hobmeier, Daniel Lommatzsch, Mareike Alscher, Julia Blankenburg
Wie so viele Filme, die sich nicht der gängigen Praxis des Filmemachens unterordnen wollen und einfach das Drehbuch abfilmen, musste "Identity Kills", wie auch zuletzt "Science Fiction" von Franz Müller, ganz ohne finanzielle Förderung auskommen. Denn Søren Voigt hat seinen zweiten langen Spielfilm nach einer nur groben Skizze gedreht und den Film danach im Schneideraum neu komponiert. Der Film ist somit stark von Improvisation geprägt. Aus diesem Arbeitsansatz heraus entfaltet "Identity Kills" seine ganze, von peinlichen Momenten und verunsichernden en Situationen geprägte Kraft.Die beiden Hauptdarsteller Brigitte Hobmeier (auf dem International Contemporary Film Festival Mexico City in diesem Jahr als beste Schauspielerin ausgezeichnet) und Daniel Lommatzsch sind die einzigen Schauspieler des Films. Alle anderen Personen wurden von Laien gespielt, teilweise erst am Drehort ? Orte im öffentlichen Raum ? angesprochen. Durch eine nur vage inhaltliche Vorgabe entwickeln sich die Gespräche und Situationen dynamisch, bergen Missverständnisse, Kommunikationslücken und unsichere Momente. So verdeutlicht und erklärt alleine die Art der Inszenierung die Innenwelt der verunsicherten Protagonistin und überträgt sich bedrohlich auf den Zuschauer. Zugleich beinhaltet sie aber auch durch ihren Suspense-Realismus das Grundelement des Genres, in den der Film zunehmend abgleitet: den Thriller! Voigt skizziert den ganz normalen Alltag in der von Karen erfahrenen Form als permanente Gefahrensituation. Aber in Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod. Also muss sich Karen wehren ? mit drastischen Mitteln. So wie ihr Freund Ben versucht, ihr durch seine ständigen Demütigungen ihre Identität zu rauben, sie förmlich aussaugt, so klaut sich Karen wiederum eine neue Identität von der ahnungslosen Fanny, die so fest im normalen Leben steht, wie es sich Karen so sehr für sich wünscht. Das Gefängnis der eigenen Identität ist selten so beengend wie in diesem Film dargestellt worden, und der Ausbruch daraus wurde im Kino selten mit einer solch logischen wie tödlichen Konsequenz verfolgt.
(Christian Meyer)
Mysteriöses auf schottischem Landsitz
„Der Pfau“ im Cinedom – Foyer 03/23
„Man muss sich über alte Zöpfe Gedanken machen“
Clemens Richert zur 44. Auflage der Duisburger Akzente – Festival 03/23
„Emotionen kochen hoch und Leute entblößen sich“
Lavinia Wilson über „Der Pfau“ – Roter Teppich 03/23
Blumen statt Kotbeutel
Warum wir die Kritik brauchen – Vorspann 03/23
Alle Farben der Welt
37. Teddy-Award-Verleihung bei der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Drei NRW-Filme im Berlinale-Wettbewerb
20. NRW-Empfang im Rahmen der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Hochwertiges deutsches Filmschaffen
Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik 2022 auf der Berlinale – Foyer 02/23
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Zurück nach 1973
Essener Filmkunsttheater setzen ihre Jubiläumsreihe fort – Vorspann 02/23
„Die Sichtung ist das Highlight!“
Katharina Schröder zum 30. Jubiläum des blicke Filmfestivals – Festival 01/23
Wenn kein Geschäft mehr sein darf
Die Stadt Mainz führt die Kinorettung ad absurdum – Vorspann 01/23
Mehr als Ruhrgebietsromantik
Filmfestival blicke: Jubiläumsauftakt im Bahnhof Langendreer – Festival 12/22
An die Arbeit
Filmfestival blicke: Sonntagsmatinee in Bochum – Festival 12/22
Fatihs Punch
Nicht das Kino muss gerettet werden, sondern der Spielfilm – Vorspann 12/22
Sisi & Ich
Start: 30.3.2023
The Ordinaries
Start: 30.3.2023
Die Kairo Verschwörung
Start: 6.4.2023
Der Fuchs
Start: 13.4.2023
Empire of Light
Start: 20.4.2023
Infinity Pool
Star: 20.4.2023
Roter Himmel
Start: 20.4.2023
The Whale
Start: 27.4.2023
All The Beauty And The Bloodshed
Start: 25.5.2023
Soziale Beziehungen im Brennpunkt
Filmfestival blicke in Bochum – Festival 11/22
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22