Ewige Jugend
Italien, Frankreich, Schweiz, Großbritannien 2015, Laufzeit: 118 Min., FSK 6
Regie: Paolo Sorrentino
Darsteller: Michael Caine, Harvey Keitel, Rachel Weisz, Jane Fonda, Paul Dano
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Zweitbester Film des Jahres
Das Auge (357), 30.12.2015
nach Holmes. Im Übrigen auch mit einer Traumsequenz, die als Aktionszene durchgeht. Aber das führt in die Irre. Ein Bilderbogen, mal echt, mal traumverloren, aus der Zeit gefallen, wie alte Menschen schon mal sind. Ein Wechselbad, langsam und mit einem ruhigen Rhythmus erzählt, nie langweilig. Vor allem die kleinen Gesten, Blicke und das nicht Ausgesprochene erzählen mehr, als die Worte, die fallen. Insbesondere die Dramödie der Familie und Freundschaft berührt, erinnert an selbst Erlebtes und Verdrängtes. Ein Film, wie eine Ode an das Leben, das späte Glück und Unglück. Die Schauspieler und Schauspielerinnen sind im Olymp und zeigen uns unsere Stärken und Schwächen.
★★★★★★
Cinemoenti (173), 19.12.2015
Sorrentino erzählt wieder felliniesk, das macht mir Spaß, das ist höchst befriedigend, das amüsiert, das lässt mich schweben.
Dabei ist der Film natürlich mehr als die meisten Geschmacksache: da ist keine action und kaum erzählbare Handlung, und der Film ist verdammt lang. Sowas muss man mögen, und jene, die schon so ein dumpfes Bauchgefühl haben, sollten ihn ggf. lieber meiden.
Mein Eindruck: über jeden Zweifel erhaben.
Meditation über das Altern an sich
woelffchen (597), 29.11.2015
Ein überwältigender Bildersturm, der meistens mehr aussagt als die geschliffenen Dialoge, die sich in philosophierender Art und Weise, angereichert durch Witz, Ironie und Sarkasmus über den Sinn des Lebens auslassen, ergeht über den Zuschauer, der sich ihm hingeben kann wie in einem Traum. „Seltsam distanziert und surreal muten all die menschlichen Interaktionen an, absurd der Blickwinkel, in dem die Eigenheiten und Handlungen der Charaktere eingefangen werden. Momente erhabener Schönheit weichen nicht selten humorvoller Skurrilität. Sorrentinos Abgesang auf den Prozeß des Alterns ist bildgewaltig und imposant.“ (N. Brohammer in biograph). Die Botschaft, die dieser Film vermittelt ist allerdings nur einseitig, da sie sich ausschließlich auf den Bereich der menschlichen Gefühle im Diesseits beschränkt, ohne auch nur einmal eine transzendente Perspektive des menschlichen Lebens im Jenseits zu erwähnen. Gleichwohl: Sehr sehenswert!

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