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Einer nach dem anderen

Einer nach dem anderen
Norwegen 2014, Laufzeit: 117 Min., FSK 16
Regie: Hans Petter Moland
Darsteller: Stellan Skarsgård, Kristofer Hivju, Pål Sverre Valheim Hagen
>> www.einernachdemanderen.de

Meine Meinung zu diesem Film

„Sonne oder Wohlfahrt“
Matt513 (266), 23.11.2014

Norwegens Kino macht sich echt. `Eher aus Verlegenheit angeschaut; war ein glatter Volltreffer und viel besser als der Trailer verspricht. Wer z.B. Brügge sehen.. oder Burn after Reading mochte, wird seine helle Freude haben. Pechschwarz, aberwitzig, mit verschachtelter Handlung, in der –der Titel deutet es an- immer unaufhaltsamer gestorben wird und das ziemlich blutig. Schnörkellos gut sind Kamera, Schnitt und Regie. Überzeugend vorgetragen, wobei man hier besonders Pål Sverre Hagen loben muß, der den psychopathischen Gangsterboß mit einer solchen Verve gibt, daß man sich kaum eine bessere Besetzung hätte vorstellen können. Bewährt: Bruno Ganz als Papa und sowie Stellan Skarsgård, der den Helden wider Willen Dickman mit nordischer Lakonie spielt. In den verschneiten Weiten Norwegens würde man keinen Film noir erwarten.

Hier könnte man schließen, wäre da nicht der unverhohlene Realitätsbezug, der den Film aus der Masse der sog. schwarzen Komödien hervorhebt. Was hier im friedlichen Norden, bevölkerungsarm aber wohlhabend, geradezu spielerisch vorgeführt wird, kennt man auch hierzulande nur zu gut. Das Land von Verbrecherbanden längst parzelliert, die Lieferketten funktionieren gut, die indisponierten Ordnungskräfte haben sich auf das Schreiben von Protokollen und Strafzetteln zurückgezogen (wundert es da, daß einer Selbstjustiz verübt?). Die Politik pflegt indes ihr Wunschbild gelungener Integration (Dickman, dessen Tugenden für die vormals intakte Ordnung stehen, ist Schwede), während andere ihren kulturellen Unfit in diesem Teil der Welt offen zum Ausdruck bringen. Das internationale Verbrechen hat in den Wohlfühldemokratien Nordwesteuropas keine Freßfeinde. Im Gegenteil, angesichts üppiger Sozialleistungen und Strafen, die keine sind („Warst Du hier schon mal im Knast? Gutes Essen, es ist warm, man wird nicht vergewaltigt; ich hab mir dort die Zähne machen lassen“) darf sich keiner wundern, wenn die Seiteneffekte der Migration außer Kontrolle geraten. Ob wir so einen Film aus deutscher Feder mal erleben werden? Wird wohl noch dauern.

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