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Plastik ist das neue Wasser
Foto: James Thew / Adobe Stock

Plastik-Perversion

01. Januar 2022

Die verheerenden Auswirkungen des Plastikproblems – Glosse

Die Menschheit gilt als die intelligenteste Gattung des Planeten. Wunderlich allerdings, ist sie doch gleichzeitig die einzige Spezies weit und breit, der es bis zur Hyper-Perfektion gelingt, den eigenen Lebensraum komplett zu vernichten. Vom stolzen Erfinder und wackeren Weltenentdecker wurde sie zum dreidimensionalen Weltenzerstörer. Mittlerweile verschmutzen ganze 30 Millionen Tonnen des menschengemachten, ach so praktischen und hygienischen Plastiks nicht nur das Land – weitere 11 Millionen Tonnen vergiften die Ozeane. Die Folgen aus dem vermeintlich leichten Kunststoff wiegen schwer, werden doch zusätzlich 49 Millionen Tonnen offen verbrannt.

Die Folgen der Plastikflut

Das Essen des Homo Sapiens stammt aus To-Go-Verpackungen. Natürlich. Schließlich hat er keine Zeit, selbst zu kochen oder es wenigstens nachhaltig zu entsorgen. Die Arbeit ruft. Kein Tier hinterlässt einen derart großen Dreckhaufen, doch im Zoo erdreisten sich manche zu sagen: „Was riechen diese wilden Tiere streng?“ Bis zur Perversion starrt der Mensch im Zoo auf die noch letzten existierenden, vereinsamten Tierarten in verriegelten Käfigen. Derweilen ertrinkt der freie Delfin etwa, weil er sich ausweglos in einem Kunststoff-Netz verheddert. Die Robbe verhungert mit vollem Magen, da Kunststoff die Verdauung behindert.

Eine ungewisse Zukunft

Was hilft dagegen? Das Verschwinden des Menschen? Zero Waste? Doch dann regt sich mit Sicherheit Widerstand – „Ökodiktatur“ lautet die Beschwerde. Vielleicht muss es eine Pflicht geben, um denjenigen mit der größten Zerstörungskraft endlich einen Denkzettel zu verpassen. Einen, welchen das Tier leider nicht im Stande ist zu vergeben. Schade eigentlich.

Im Umweltschutz schneidet Deutschland gar nicht so schlecht ab. Wenigstens entstehen hier Möglichkeiten. Die ersten Unverpackt-Geschäfte gibt es bereits: Produkte nur mit Mehrwegbehälter oder mitgebrachtem Beutel. Immerhin gibt es Pfandflaschen und Recycling. Doch warum gelingt es dem Durchschnittsbürger immer noch nicht, den eigenen Abfall vorgabengemäß in verschiedene Tonnen zu trennen? Und ist es so schwierig, den kleinen grünen Punkt zu erkennen? Die Menschheit punktet doch auch sonst so clever, etwa bei Kreuzworträtseln.Also, Homo sapiens, punkte besser um – und zwar in deine Umwelt. Sonst gibt es sie bald nicht mehr. Oder aber deine Hormone geraten durcheinander, dank regelmäßigen Schlucken aus der Plastikflasche.


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Rebecca Ramlow

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