Die junge Elcim hat die acht Jugendlichen der Aerobic-Truppe fest im Griff. „Du kannst uns so rumkommandieren wie deinen Freund“, frotzelt jemand. Die 16jährige Schülerin quittiert das mit einem hellen Lachen – und zieht ihr Programm durch.
Der sexuelle Missbrauch in pädagogischen Einrichtungen wie dem Canisius-Kolleg oder der Odenwaldschule hat die Gemüter bewegt. Nach Jahrzehnten des Totschweigens kam die Wahrheit endlich ans Licht: Pädagogen und Priester haben sich an ihnen anvertrauten Kindern vergangen und deren weiteren Lebensweg gezeichnet.
Eine Ausstellung mit Malereien von David Lynch ... gab’s hierzulande noch nie. Hingegen ist der in Los Angeles lebende Lynch als Regisseur berühmt: mit Serien und Filmen wie „Twin Peaks“, „Lost Highway“ und „Mulholland Drive“, die Fragen aufwerfen und kaum Antworten geben.
Es ist alles eine Frage der Interpretation. Als sich in den frühen 1950er Jahren Indianeranhänger in der DDR zu organisieren begannen, wurden sie einer vernichtenden Kritik unterzogen. Kaum hatte man die Geschichte der nordamerikanischen Rothäute jedoch als antiimperialistischen Kampf deklariert, erfolgte umgehend das kulturpolitische Placet.
„Am Anfang habe ich gedacht, Tanzen ist blöd. Doch jetzt merke ich, dass Tanzen cool ist.“ Das sagt ein Jugendlicher aus Krefeld, und wer hätte nicht schon wie er den Kopf über jene Hupfdohlen geschüttelt, die da unverständliches Zeug auf der Bühne produzieren? Tanz ist keineswegs immer so einfach zu verstehen, wie unter der Hand behauptet wird.
Unter den Überzeugungsträgern von engen Jeans geht seit ein paar Monaten ein neues Gespenst um. Der Welt ist es als Witch House bekannt, wieder andere nennen es Drag. Der innere Kreis bevorzugt angeblich den Begriff Ghost Drone, aber das hat sich bis zum Erscheinen dieser Kolumne vermutlich auch schon wieder geändert. Nur eins ist sicher – seine Heimat ist das Internet, und zwar genau der Teil, wo sich Musiknerds am liebsten aufhalten.
ltern und Großeltern bekommen noch heute leuchtende Augen, wenn sie von dem Ufa-Klassiker „Die Drei von der Tankstelle“ mit Lilian Harvey, Willy Fritsch, Heinz Rühmann und Oskar Karlweis in den Hauptrollen (1930) erzählen.
Im Herbst 2009 wurde in Hagen das Kunstquartier mit zwei Museen unter einem Glaskubus eröffnet: dem nun erweiterten Karl Ernst Osthaus Museum und dem neuen Emil Schumacher Museum, welches den expressiv abstrakten Maler vorstellt. Während für das Schumacher Museum der Auftrag klar ist, definiert sich das Osthaus Museum mit seiner Sammlung zur Kunst der Moderne und aus dem Anspruch auf Aktualität neu.
Dass es selbst der Tochter von Emmerich Kálmán gefallen hat, wer hätte es erwartet. Objektiv gesehen zieht die aktuelle Kölner Inszenierung der Csárdás-Fürstin die heitere Operette in einen Sumpf von Tuntenball und Schwuchtelklitsche. Und hebt damit ganz bewusst die seichte Soße auf eine Ebene prickelnder Gefühle und seelischer Konflikte – auch für den Hetero-Normalo.
Blasmusik, och ja, dicke Backenmusik, och nee, muss nicht sein. Bayerische Blechbläser in Krachledernen, die können gut sein, müssen aber nicht. Trompetende Volksmusikstars oder als Kölner Spezialität karnevalistische Trompetenvirtuosen, die sich im Studio von jungen Studierten die Titel aufblasen lassen – nee, darf eigentlich nicht sein. Aber all das ist genau so seit Jahren, und diese klingende Apokalypse hat das Bild von der Blasmusik geprägt wie Mathis der Maler die Vision von den Schrecken des jüngsten Gerichts. Dabei gilt gerade für die Blechblasmusik: Es existiert gute und schlechte, und das in allen Sparten und zu allen Zeiten.
Lässiger Spott
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Sackschwer
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Nach Entlassung des Intendanten
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Besuch aus Schweden
Nina Stemme singt Mahlers „Kindertotenlieder“ in Köln – Klassik am Rhein 03/25
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Der unmögliche Traum
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Opernstar zum Anfassen
„Festival Joyce DiDonato & Friends“ in Dortmund – Klassik an der Ruhr 03/25
Tanz der Generationen
„Kaleidoskop des Lebens“ von Choreografin Suheyla Ferwer – Tanz in NRW 03/25
Figur ohne Bewusstsein
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Modelle für die Zukunft
Walter Pichler und Friedrich Kiesler in Krefeld – Kunst in NRW 02/25
Ein absoluter Tenor
Michael Spyres in der Philharmonie Essen – Klassik an Ruhr 02/25
Von Heilern und Kindern
Abel Selaocoe in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 02/25
Überraschungen vorprogrammiert
Das Urbäng Festival 2025 in Köln – Tanz in NRW 02/25