Für jeden etwas
Musical-Sommerfestspiele auf den Freilichtbühnen in NRW – Musical in NRW 08/18
Die Opernliebhaber zieht‘s nach Bayreuth. Die Heavy Metal Fans nach Wacken, die „Rocker“ zum Nürburg-Ring. Die Musical-Gemeinde macht sich alljährlich auf zu den Freilichtbühnen im Lande. Und das oft mit der ganzen Familie. Selbst aus dem benachbarten Ausland reisen die Fans busweise an, um ihre Lieblinge zu sehen. Die Musical-Freilichtaufführungen sind eben wahres Familien-Ferien-Entertainment!
Fahren wir also – virtuell – zuerst einmal zu Deutschlands größtem Freilicht-Musiktheater in Tecklenburg, das traditionell jedes Jahr zwei Musicals vor der historischen Burgruine aus dem 12. Jahrhundert präsentiert. Ullrich Wiggers inszeniert Claude-Michel Schönbergs und Alain Boublils „Les Misérables“ (bis 15.9.) mit großem Staraufgebot: Patrick Stanke (als Jean Valjean), Milica Javanovic (als Fantine) und Kevin Tarte (als Javert). Im zweiten Musical, dem nicht ganz jugendfreien Monty-Python-Spaß „Spamalot“ (bis 7.9.) spielt der niederländischen Musical-Star Femke Soetenga die „Fee aus dem See“.
Gespannt darf man sein, wie man an der Waldbühne Hamm-Heessen das kammerspielartige „Cabaret“ (bis 8.9.) von John Kander und Fred Ebb, mit dessen Verfilmung Liza Minnelli weltberühmt wurde, auf der doch sehr ausladenden Spielfläche inszeniert. Diese Sorgen muss sich Regisseur Florian Hinxlage auf der Freilichtbühne Hallenberg im Sauerland nicht machen. Bietet Lerner und Loewes Musical-Klassiker „My Fair Lady“ (bis 8.9.) doch genug opulente Schauwerte, um auf einer überdimensionalen Bühne bestehen zu können.
Etwas intimer geht es in Coesfeld zu, wo das hierzulande kaum gespielte Dolly-Parton-Musical „9 to 5“ (bis 25.8.) – mit dessen Titelsong sie damals die Charts eroberte – auf dem Programm steht. Das auf dem Film „Warum bringen wir eigentlich unseren Chef nicht um“ basierende Stück über drei starke Geschäftsfrauen ist durchaus auch als „musicalischer“ Beitrag zur #MeToo-Debatte zu verstehen. Eine (fast) Deutsche Erstaufführung gibt es auch auf der stimmungsvollen Freilichtbühne Brakel-Bökendorf in Ostwestfalen bis zum 8.9. zu sehen: „Eine Hochzeit zum verlieben“ (Musik: Matthew Sklar), das Anke Lux nach dem gleichnamigen Film (mit Adam Sandler) inszeniert und choreografiert hat: Der Titel ist Programm!
Weiter gehts zur Freilichtbühne Bellenberg in Horn-Bad Meinberg, wo man – selten genug – auch mal ein richtig gutes Musical aus deutschen Federn genießen kann, auch wenn der Titel zur Vorsicht rät: „Zum Sterben schön – Liebe versetzt Särge“ (bis 26.8.) von Marc Schubring (Musik) und Wolfgang Adenberg (Buch/Liedtexte). Auch hier stand ein Film („Grabgeflüster“) Pate, der die schwarzhumorige Geschichte eines Bestattungsunternehmers erzählt.
Und auf dem Dortmunder Friedensplatz kann man dann am 2. September die Freiluft-Musicalsaison mit „A Night Full of Stars“ (u.a Patricia Meeden, Alexander Klaws) ausklingen lassen: „There´s no Business like Showbusiness!“
Info: www.freilichspiele-tecklenburg.de | www.waldbühne-heessen.de | www.freilichtbühne-hallenberg.de | www.freilichtbühne-coesfeld.com | www.freilichtbühne-boekendorf.de | www.freilichtbühne-bellenberg.de | www.cityringkonzerte.de
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