
Your Name. – Gestern, heute und für immer
Japan 2016, Laufzeit: 106 Min., FSK 6
Regie: Makoto Shinkai
Herzerwärmendes Anime-Meisterwerk
Schicksalhafte Verbindung
„Your Name. – Gestern, heute und für immer“ von Makoto Shinkai
Der erfolgreichste Anime der letzten Jahre kommt endlich in die deutschen Kinos. Mit seinem Meisterwerk „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ (Kimi No Na Wa) hat sich Regisseur Makoto Shinkai (44) einen festen Platz in den Anime-Annalen gesichert. Animes sind in Japan ein fester Bestandteil der Film- und Fernsehlandschaft und – im Gegensatz zum westlichen Image – ein Genre, das keinerlei Altersgrenzen kennt. Auch „Your Name“ ist ein Anime, der generationsübergreifend begeistern kann, und ein guter Einstieg für Nichtkenner des Genres.
Die Geschichte handelt von Mitsuha und Taki, zwei Highschool-Schülern, die völlig unterschiedliche Leben führen. Eines Tages aber finden sie sich im Körper des anderen wieder. Der zurückhaltende Taki muss sich im Leben der frechen und selbstbewussten Mitsuha zurechtfinden, während Mitsuha sich den Problemen in Takis Leben stellen muss. Beide hinterlassen einander Nachrichten, um für den Fall eines erneuten Körpertausches vorbereitet zu sein. Durch diese ungewöhnliche Situation lernen Taku und Mitsuha sich kennen, ohne sich jemals getroffen zu haben. Taki beschließt Mitsuha zu suchen und macht sich auf den Weg zu dem Ort, den er nur aus seiner Erinnerung kennt. Als er die Stadt gefunden zu haben scheint, macht er eine unerwartete Entdeckung, durch die er über Leben und Tod entscheiden wird.
Die anfänglich erheiternde Handlung nimmt überraschende Wendungen und zieht durch ihre charmante Erzählweise die Zuschauer in den Bann. Makoto Shinkai geht über die bekannte Körpertausch-Thematik hinaus, Hoffnung und Vertrauen zeichnen die Figuren aus. Die Musik unterstreicht diese Eigenschaften, wird aber an Schlüsselszenen ausgesetzt, was einem das Gefühl gibt, Teil dieses Moments zu sein. Hervorzuheben ist die visuelle Gestaltung, die atemberaubenden Szenerie der Landschaft, die Detailtreue der Zeichnungen und die lebhafte Farbausarbeitung – ein Markenzeichen Shinkais. Er wird als der nächste Hayao Miyazaki – Japans berühmtester und erfolgreichster Anime-Regisseur – gehandelt, auch weil er sich gerne von dessen Werken inspirieren lässt. Es finden sich Parallelen zu japanischer Kultur und Tradition in Verbindung mit modernen Problemen wieder, die besonders durch Mitsuhas Charakter und Lebensstil skizziert werden. Um einige Elemente des Films zu verstehen, ist allerdings ein Hintergrundwissen über Japans Shinto-Religion von Vorteil. Wer das nicht besitzt, dem wird der ein oder andere Zusammenhang der Geschichte fehlen.
Makoto Shinkai setzt eigene Akzente durch seine Erfahrungen in Schnitt, Kamera, Grafikdesign und Produktion. Er ist passionierter Schriftsteller, seine Filme basieren auf seinen eigenen Roman- und Mangavorlagen. – Ein herzerwärmender Anime mit Tiefe, für den sich ein Kinobesuch lohnt.
„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
Land ohne Kino-Geschichte
Geschlossene Zeitungsarchive verhindern eine umfassende lokale Kinoforschung – Vorspann 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Mit dem Rotstift ans Kino
Förderkürzungen bedrohen die Filmfestivals im Ruhrgebiet – Vorspann 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
Alpha
Start: 2.4.2026
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Vorspann 10/25
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Woher kommt dieser Hass?
Fritz Bauer Forum Bochum: Unlimited Hope Film Festival mit Human Rights Film Awards – Festival 09/25
Ein Spiegel für die politische Mitte
Eröffnung Unlimited Hope Filmfestival im Bochumer Fritz-Bauer-Forum – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25