The Founder
USA 2016, Laufzeit: 115 Min., FSK 0
Regie: John Lee Hancock
Darsteller: Michael Keaton, Laura Dern, Nick Offerman, John Carroll Lynch
>> thefounder-film.de
Drama über die Erfolgsgeschichte von McDonald’s
Eine Sinfonie an Effizienz
„The Founder“ von John Lee Hancock
Sie kennen Ray Kroc nicht? Nun, dann wissen Sie vermutlich auch nicht, dass ihn das Times Magazine zu den hundert einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts zählt. Doch auch wenn Sie noch nichts von ihm gehört haben, dann kennen sie auf jeden Fall das, was ihm zu Lebzeiten 500 Millionen Dollar einbrachte: Die Fast-Food-Kette McDonald’s. Dieses Drama erzählt, warum die Burger-Kette nicht Kroc’s heißt. Sie erzählt, wie alles anfing und wo es endete. Und das ist äußerst interessant, sehr unterhaltsam, ausgesprochen gemein und total ungerecht.
Anfangs, Mitte der 1950er, reist Kroc (Michael Keaton) als Vertreter von Milchshake-Mixern durch die USA. Er erzählt seinen potenziellen Kunden etwas von Angebot und Nachfrage, vom Huhn und vom Ei. Kroc hat verstanden, wie es läuft auf dem freien Markt. Doch seine Kunden sehen nicht das, was er ihnen mit leuchtenden Augen prophezeit. Der Verkauf läuft schleppend, die Gattin daheim (Laura Dern) ist unzufrieden. Sie ist es schon seit langer Zeit. Als ein Kunde wie aus dem Nichts sechs Mixer bestellt, wird Kroc hellhörig. Durchs halbe Land fährt er ins kalifornische San Bernardino. Das ist der erste Schritt zum Geschäft seines Lebens: Das Bruderpaar Mac und Dick McDonald betreiben ein Restaurant mit revolutionärem Konzept: Während man in den Drive-In-Restaurants des Landes überall nach viel zu langer Wartezeit meistens das Falsche serviert bekommt, hält man seinen Burger bei den McDonald’s-Brüdern eine halbe Minute nach der Bestellung in der Hand. Und jeder Burger gleicht dem anderen. Eine Mischung aus teilmaschineller Maßarbeit, effizienter Raumaufteilung und Geschwindigkeit lockt schon bald die erste Kundschaft. Die muss sich zwar erst an ein limitiertes Angebot und Selbstbedienung gewöhnen. Aber etwaige Vorbehalte verschwinden beim ersten Biss. „Eine Sinfonie an Effizienz“, erkennt Kroc und steigt ein. Anders als die Brüder hat der Geschäftsmann eine Vision, und es dauert nicht lange, da wirft er die ehernaligen Ansätze der Erfinder über Bord und treibt die Expansion voran. Franchise, Lizenzen, Verpachtung und Betrug gehören zur Formel, mit denen Kroc durchstartet und Mac und Dick hinter sich lässt.
„Business is war“, wird Kroc irgendwann zu den Brüdern McDonald sagen. Und Kroc ist ein Sieger. Diese leichthändig erzählte Geschichte über die weltberühmte Fast-Food-Kette lehrt einen so ziemlich alles über die Mechanismen von Kapitalismus und freier Marktwirtschaft. Michael Keaton mimt dabei trefflich den unmoralischen Dreckskerl, in dem aber zugleich der Visionär steckt, die Begeisterung für eine Sache, Einsatz, Ausdauer und Entschlossenheit, der Motor, der amerikanische Traum. Die Verlierer bleiben doppelt und dreifach gedemütigt auf der Strecke. Das Drama fängt all das wunderbar tragikomisch und getunkt in schmuckem Zeitkolorit ein. Und während einem vor lauter Wut die Tränen in die Augen schießen, läuft einem acht Zentimeter weiter unten das Wasser im Mund zusammen. Unternehmer wie Kroc wissen genau, welcher Reflex am Ende gewinnt. Und sie lieben es.
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