Sonne
Österreich 2022, Laufzeit: 88 Min., FSK 12
Regie: Kurdwin Ayub
Darsteller: Melina Benli, Law Wallner, Maya Wopienka
Authentisches Social-Media-Drama
Losing my Religion
„Sonne“ von Kurdwin Ayub
Yesmin (Melina Benli) albert mit ihren Freundinnen Nati (Maya Wopienka) und Bella (Law Wallner) in ihrem Zimmer herum. Sie ziehen Hijabs an, tanzen, lachen. Dann performen sie zu „Losing my Religion“ von R.E.M., filmen sich dabei und stellen den Clip online. Die konservative Mutter ist entsetzt, der Vater gibt sich modern und unterstützt das Trio. Ähnlich verhält es sich in den sozialen Medien: Der Clip wird ebenso gehypt wie verdonnert. Bald schon folgen erste Auftritte auf Familienfeiern. Während Yesmin zunehmend ins Grübeln gerät, genießen Nati und Bella Rampenlicht und Promistatus. Die Freundschaft gerät in Schieflage.
Die irakisch-österreichische Regisseurin Kurdwin Ayub folgt ihrer jungen (unfreiwilligen) Heldin lebensnah und authentisch durch die Überforderung, nachdem ein spontaner Spaß zur politischen Botschaft gedeiht. Rasch tun sich Abgründe auf, sei es aus Eigennutz, sei es aus ideologischen Motiven. Ein komplexes Geflecht, das Ayub in ihrem Debüt wild und beherzt in Szene setzt, wenn auch nicht immer hinreichend reflektiert – die Haltung von Yesmins Vater hätte noch vertieft werden können, das Schicksal ihrer zwei Freundinnen wird zum Ende arg rasch heruntererzählt. Zugleich ist das Tempo, mit dem der Clip dem Trio zusetzt, Bestandteil des Konflikts. Eine dramatische Achterbahnfahrt durch Meinungskultur, fehlende Zugehörigkeit, gespiegelt am Alltag einer jungen Kurdin aus Österreich. Und nicht zuletzt ein brisanter Blick auf den Social Media-Kosmos, der im Kern keinen Raum lässt für ungetrübte Spontaneität.
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
May December
Start: 30.5.2024
Was uns hält
Start: 20.6.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Prognose: Lachstürme
Die Komödie findet endlich ins Kino zurück – Vorspann 02/24