Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
25 26 27 28 29 30 31
1 2 3 4 5 6 7

12.554 Beiträge zu
3.784 Filmen im Forum

Immer ein Blickfang: Daniel Müller-Schott.
Foto: Uwe Arens

Emscher, Donau, Moldau

30. April 2014

Budapest feiert 4-tägiges Dvorákfest – Klassik in NRW 05/14

Die luxuriösen Kaffeehäuser und die aufwändigen historischen Bäder erzählen von den güldenen Tagen in Budapest, als die mächtige Stadt auf den Reisewegen bekannter Künstler lag wie Prag und Wien. Zumindest im Frühling, nämlich dann, wenn das Frühlingsfestival startet, lebt die alte Zeit wieder auf. Europa sonnt sich an diesem einst kulturell in Vergessenheit geratenen Orte im Glanz seiner führenden Künstler, hier wird die Creme der Spitzenartisten der Künste eingeladen. Verschiedene Formate der Klassik und Oper werden beackert, aber auch Jazz und Weltmusik stehen auf dem Programm, Theater und Tanz werden geboten. Vieles erinnert an die großherrschaftliche Architektur von Wien, zahlreiche Palais beherbergen gediegene kleine Konzertsäle mit Stuck, Plüsch und ehrwürdigen Instrumenten. Das Potential für eine Kulturmetropole spiegelt sich in den großartigen Theatern und Opern- bzw. Konzertstätten, die diese einstige Doppelstadt an der Donau zu bieten hat.

Der Wille zum Anschluss an historische Größe findet auch auf politischer Ebene Rückhalt. Für das Marketing der jährlichen Kulturfestivals wurde schon vor Jahren ein akribisch arbeitendes Büro gegründet, das professionell und konstant arbeitet.

Seit dreißig Jahren verbreitet auch das „Budapest Festival Orchestra" den guten Ruf der ungarischen Musiker in der ganzen Welt. Jetzt hält „die kleine Pustapost" an der vom Konzerthaus Dortmund ausgerufenen „Zeitinsel Antonín Dvořák", um in einer viertägigen „Residence" den böhmischen Komponisten zu feiern. So erhält der Pott ein verspätetes Frühlingsfest, bei dem sich die Musikfreunde einmal mehr in den Sound dieses beliebten Komponisten einhören können: Dvořák in der Oper, in der Kirchenmusik, in der Sinfonie und im Solokonzert.

Ungarn selbst lieferte keine bis heute breitenwirksamen Kompositionen, ihr berühmtester Komponist Franz Liszt war zu Lebzeiten bereits bekennender Europäer. Das Ungarische landete im klassischen Bereich am frühesten mit den „Ungarischen Tänzen" vom Hanseaten Brahms einen internationalen Hit; auch wenn ein ungarischer Geiger ihnen Pate gestanden hatte: Made in Germany. Bestimmten ungarische Klänge auch schon Geheimnis-Krämerei in der Fledermaus von Johann Strauss – erst in der Csárdás-Fürstin schrieb mit Emmerich Kálmán ein Ungar die Musik, allerdings auch für Wien und die Blüte der Operettenkultur.

Die Oper „Rusalka" entführt in die tschechische Sagenwelt, zahlreiche Stoffe hat Dvořák auch als Sinfonische Dichtungen vertont. Der Dirigent Iván Fischer steht als Gründungsvater seinem Orchester vor, das die großen Werke wie die Sinfonie „Aus der Neuen Welt" oder das gigantische Requiem aufführen. Daniel Müller-Schott, unter der Beobachtung von Anne-Sophie Mutter gereifter international erfolgreicher Cellist, interpretiert Dvořáks Cellokonzert, einen ebenfalls internationalen Welthit des Tschechen, geschrieben in Amerika, geliebt in seiner heimischen Wirkungsstätte Prag an der Moldau, jetzt importiert aus Budapest.

„Zeitinsel Antonín Dvořák" | 15.-18.5. | Konzerthaus Dortmund | 0231 22 696 200

OLAF WEIDEN

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Chantal im Märchenland

Lesen Sie dazu auch:

Geschwisterpower
Kanneh-Mason Trio in Dortmund – Musik 03/24

Spiel mit den Elementen
Alexej Gerassimez & Friends im Konzerthaus Dortmund – Klassik an der Ruhr 03/24

Mit Micky Maus am Dirigierpult
Elim Chan und das Antwerp Symphony Orchestra in Dortmund – Klassik an der Ruhr 12/23

Folksongs mit Flamenco-Gitarre
Charlie Cunningham im Konzerthaus Dortmund – Musik 04/23

Traumbesetzung
Dortmund begrüßt das London Symphony Orchestra mit neuem Chef – Klassik an der Ruhr 12/17

Schamlos schöne Musikreise
Die Dortmunder Philharmoniker laden zum Sonnenbad – Klassik an der Ruhr 06/17

Nur Musik kam raus
Meisterpianisten beehren Dortmund – Klassik an der Ruhr 10/15

Es geht wieder los
Die Philharmonien zur Spielzeiteröffnung – Klassik an der Ruhr 08/15

Masterclass fürs Tutti
Das Sinfonieorchester Orchesterzentrum NRW spielt auft – Klassik an der Ruhr 06/15

Grenzenlos
Bobby McFerrin und Chick Corea gastieren an Rhein und Ruhr – Improvisierte Musik in NRW 06/15

Bescherung mit Geige, Sekt und Stöckelschuh
Das Kammermusik-Quartett Salut Salon am 16.12. im Konzerthaus Dortmund – Musik 12/14

Fernsehreife Bühnenshow
Salut Salon spielen sich am 16.12. im Konzerthaus Dortmund durch die Kanäle

Klassik.

Hier erscheint die Aufforderung!