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Matthias Schweighfer und Florian David Fitz auf dem roten Teppich
Fotos: Betty Schiel

Allein unter Frauen

27. Februar 2016

Schweighöfer und Fitz präsentierten „Der geilste Tag“ in Essen – Foyer 02/16

Essen, 25. Februar – Selten war der Kreisch-Faktor am roten Teppich der Lichtburg höher als bei der Ankunft der beiden Schauspieler Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz. Die beiden sind auf Deutschland-Tour mit ihrem aktuellen Film „Der geilste Tag“. Hunderte – meist weibliche Fans – hatten sich eingefunden; das Smartphone im Anschlag, um ein Selfie mit den Objekten der Begierde zu ergattern. Beim offiziellen Foto-Termin im Foyer befindet man sich unversehens nicht mehr im geschützten Journalisten-Bereich, sondern im Auge des Fan-Orkans.

Noch vor dem Start des Films im komplett ausverkauften Haus ist der Teppich mit Popcorn paniert. Die Stimmung ist super: Bereits bei den ersten Einstellungen hält es die Damen kaum noch auf ihren Sitzen. Das Publikum ist absolut bereit, sich zu amüsieren, und so wird jeder Gag und jede witzige Einstellung mit vielen Lachern quittiert.

Dabei ist das Thema des Films eigentlich bierernst: Die beiden Protagonisten Benno und Andi sind unheilbar krank. Sie lernen sich im Hospiz kennen und beschließen, dass es jetzt langsam mal Zeit sei, den „geilsten Tag“ zu erleben. Das ist der Startschuss für ein Roadmovie, das von Deutschland nach Afrika und zurückführt, in dem die Helden einige Dinge erkennen, die im Leben wirklich wichtig sind.

Die – in der Mehrzahl – weiblichen Fans waren „sooo exited“

Andi und Benno – per Blog lassen sie die Mitwelt an ihrer wilden Tour teilhaben – erleben dann natürlich alle möglichen Sausen, die so manch einer auch gern selbst durchziehen würde: Erst mal Kohle besorgen, und dann los an den Traumstrand in Südafrika: Sex, Drugs, Rock ’n Roll. „Die anderen sterben auch, aber sie wissen es nicht.“, stellen die beiden lakonisch fest. Es geht durch dick und dünn bis zum bitteren Ende.

Am Ende des Films erwartet die ZuschauerInnen ein launiges Filmgespräch, vorgetragen als improvisierte Stand-Up Comedy. Schweighöfer und Fitz sind bestens aufeinander eingespielt und bringen den Saal zum johlen. Die Fragen der Fans nehmen sie als Steigbügel für immer neue Gags, die zwar sehr zur Belustigung beitragen, aber wenig zum Hintergrund des Films. Dabei machen sie sich mit brettdicker Ironie eins um andere Mal lustig über ihre Fans, die sie dafür nur noch mehr anhimmeln. Schweighöfer improvisiert zwei Mal über eine Situation am roten Teppich, in der ein weiblicher Fan ihn anfleht, sein Kaugummi herzugeben, was er zögernd tut. Dann führt er vor, wie das Mädel genüsslich auf dem ausgelutschten Ding kaut, um es dann an seine Freundin weiterzureichen.

Derweil sondiert Fitz die Stimmung im Saal und saust mit seinem Mikro durch die Reihen. Warum Südafrika? „Bulgarien hatte geschlossen. Wir wollten was Ungewöhnliches erzählen. Bla bla bla. Nächste Frage?“ Dabei kommen dann auch ein paar Anekdoten vom Dreh zur Sprache. Etwa dass der 125.000 Euro–Lamborghini original mit einem Kassettendeck ausgestattet war. Ein Kassettendeck! Im Jahr 2016! Was an Fragen folgt, schwankt in seiner Bedeutung: Was ist ihnen wirklich wichtig? Ihre Lieblingsszene? Das Verhältnis zwischen Regie und Schauspielerei? Ihr geilster Tag? Die Idee für den Film? Muss eigentlich jemand aufs Klo?

Betty Schiel

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