Wow! Nachricht aus dem All
Deutschland 2023, Laufzeit: 103 Min., FSK 0
Regie: Felix Binder
Darsteller: Ava-Elizabeth Awe, Felix Nölle, Ronald Zehrfeld, Lavinia Wilson
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Märchenhafter Familienfilm
Mission im Weltall
„Wow! Nachricht aus dem All“ von Felix Binder
Nachdem Billie (Ava-Elizabeth Awe) mit ihrem allein erziehenden Vater, dem Physik- und Mathematiklehrer Alex (Ronald Zerhfeld), in einen neuen Stadtteil umgezogen ist, findet sie im Sohn eines Schrottplatzbesitzers, Dino (Felix Nölle), einen neuen Freund. Beide können sich für Technik und Physik begeistern und konstruieren gemeinsam ein Gerät, mit dem sie vermeintliche Signale von Außerirdischen empfangen. Sie können Alex überreden, gemeinsam zum Europäischen Raumhafen der ESA (European Space Agency) in Kourou in Französisch-Guyana zu reisen, von wo sie eine Einladung erhalten haben. Vor Ort scheint die Leiterin Dr. Margot Boshley (Lavinia Wilson) allerdings weit weniger überzeugt von der Entdeckung der Kinder und spielt deren vermeintliche Kontaktaufnahme mit Aliens als dummen Streich anderer herunter. Billie und Dino spüren aber, dass bei der ESA etwas verheimlicht wird. Während sie versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, geraten sie versehentlich an Bord einer unbemannten Rakete und werden mit dieser ins Weltall geschossen. Es ist der Beginn eines großen und gefährlichen Abenteuers für die beiden Heranwachsenden.
Mit dem Siegeszug des Digitalen ist bei jungen Menschen die Faszination des Analogen spürbar geringer geworden. Weit weniger Kinder als vor dreißig, vierzig Jahren basteln sich heute noch selbst ein Funkgerät oder Radioteleskop. Insofern wirkt Felix Binders („Club der roten Bänder“) neuer Kinofilm „Wow! Nachricht aus dem All“ ein wenig aus der Zeit gefallen. Nostalgiker dürfte diese originelle Kinder-Science-Fiction-Geschichte an Klassiker wie „E.T. – Der Außerirdische“, „Explorers – Ein phantastisches Abenteuer“ oder die europäische Kultserie „Unterwegs nach Atlantis“ erinnern. Auch ein Hauch der „Drei ???“ schwingt mit, da sich die Zentrale der Kinder auf einem Schrottplatz befindet. Es ist jedenfalls erfrischend, dass bei diesem bis in die Nebenrollen mit namhaften Darstellern besetzten Familienfilm auf eine gänzlich originäre Geschichte zurückgegriffen wurde. Marc Meyers („Mia and Me – Das Geheimnis von Centopia“) Drehbuch stützt sich weder auf eine bekannte Roman- oder Filmvorlage, noch sind die Figuren Teil eines bereits etablierten Franchises. Das ist nicht nur in Hollywood, sondern auch in der deutschsprachigen Medienlandschaft zu einer Seltenheit geworden. Natürlich sind so manche Einfälle gehörig übertrieben und nicht immer mit den Gesetzen der Logik beizukommen. Aber das ist bei einem primär auf ein heranwachsendes Publikum abzielenden Stoff auch gar nicht nötig, zumal er ja ohnehin in der Fantasiewelt der Science-Fiction angesiedelt ist. Kinder dürften von der abenteuerlichen und flott inszenierten Geschichte begeistert sein, und auch die Erwachsenen kommen aufgrund der stargespickten Besetzungsliste auf ihre Kosten. Und wer weiß, vielleicht weckt ein Film wie „Wow! Nachricht aus dem All“ bei der jüngeren Generation auch wieder die Lust am Experimentieren und Forschen!
(Frank Brenner)
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