Valley of Flowers
Deutschland/Frankreich/Italien/Großbritannien/Indien 2005, Laufzeit: 120 Min., FSK 12
Regie: Pan Nalin
Darsteller: Milind Soman, Mylne Jampanoi, Naseeruddin Shah, Eri, Jampa Kalsang Tamang, Anil Yadav, Migmar Tashi, Tashi Thondup, Mitsuyo Ishigaki, Shuji Otsuki, Shinmei Tsuji, Reina Hara
Hoch oben auf den Pässen des Himalaja stoßen Jalan und seine Wegelagerer bei einem ihrer Überfälle auf die teuflisch schöne Ushna. Sie führt die Bande jedoch nicht nur zu ungeahnter Beute, sondern entführt ihren Anführer auch in die Welt des Übernatürlichen.Liebe, Tod und Dämonen"Man kann nur wissen, was hinter den Gipfeln liegt, wenn man weiter reitet", bläst die rätselhafte Ushna der selbstzufriedenen Bande um den kühnen Anführer Jalan den Marsch. Es ist die Verlockung noch größerer Beute, die die Wegelagerer weiter und weiter hinein in das so atemberaubend schöne wie unwirtliche Gelände des Himalaja ziehen lässt. Doch die Verheißung, im versteckten Valley of Flowers, dem "Garten auf dem Dach der Welt", in dem einst der indische Gott Hanuman Kräuter sammelte, um den Bruder von Rama wiederzubeleben, die Unsterblichkeit zu ergattern, erscheint allein dem in Liebe verfallenen Jalan erstrebenswert. "Es zählt nicht, mit wem man leben kann, sondern ohne wen man nicht leben kann", beginnt der unaufhaltsame Beutezug des in Leidenschaft aneinander gebundenen Paars in das verbotene Reich des Übernatürlichen. Ushna kommt dabei die Rolle der verführerischen Dämonin zu, wie sie Anfang des letzten Jahrhunderts ein indo-tibetanischer Banditenanführer Alexandra David-Néel, der ersten weißen Frau, die die geheimnisvolle Welt des Himalaja entdecken durfte, beschrieb. Inspiriert von dieser Episode aus "Liebeszauber und Schwarze Magie" entfaltet Regisseur Pan Nalin ein modernes Märchen, das die Unversöhnlichkeit von Liebe und Tod so bildgewaltig wie metaphernreich in Szene setzt: Als dem weisen Yeti zu Ohren dringt, dass sich das – verbotenerweise auch noch aus Dämon und Mensch bestehende – Paar der Unsterblichkeit bemächtigt hat, begibt er sich mit seinen Kopfgeldjägern auf die Fährte, um die Natur wieder ins Gleichgewicht zu rücken. Eine Hatz durch die Jahrhunderte beginnt, die erst im heutigen Tokio ihren Showdown erlebt. Und wo ließe sich die Kostbarkeit der Zeit, die uns Menschen miteinander verbleibt, anschaulicher darstellen als an einem Ort, wo eine Wartedauer von fünf Minuten bereits als respektlose Unzumutbarkeit empfunden wird, wie Pan Nalin bei einem Casting feststellen durfte. Bleibt nur zu hoffen, dass der Yeti auch bald mit einem Rezept gegen widernatürliche Schnelllebigkeit aufwartet.
(Lars Albat)
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Andrea lässt sich scheiden
Start: 4.4.2024
Morgen ist auch noch ein Tag
Start: 4.4.2024
Ein Glücksfall
Start: 11.4.2024
Irdische Verse
Start: 11.4.2024
La Chimera
Start: 11.4.2024
Evil does not exist
Start: 18.4.2024
Sterben
Start: 25.4.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Prognose: Lachstürme
Die Komödie findet endlich ins Kino zurück – Vorspann 02/24
Das Licht
Start: 17.10.2024
Filmgeschichten, die das Leben schreibt
Neue Dokumentarfilme aus einer verrückten Welt – Festival 01/24
Emanzipation und Alltag
Starke Protagonistinnen im Januar – Vorspann 01/24
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24