Kids
USA 1995, Laufzeit: 91 Min., FSK 16
Regie: Larry Clark
Darsteller: Leo Fitzpatrick, Chloe Sevigny, Justin Pierce, Yakira Peguero, Sajan Bhagat, Billy Valdes
Hemmungslos ehrlich!
film-marathon-läufer (28), 15.10.2005
Die Geschichte die hier erzählt wird, ist nicht nur ein Filmmärchen, sondern Leben hautnah, ohne Tabus, ohne moralische Grenzen!
Sehr interessant finde ich, dass das ganze Geschehen aus der Sicht der 'Kids' erzählt wird. Der Film ist sehr neutral, und auf sehr einfühlsame Weise zugleich erzählt. Besonders haben mich die Jugendlichen Schauspieler fasziniert, die die Rollen annehmen, als sein es ihre eigenen!
Eine wundervolle 'fiktive Dokumentation' oder milieustudie von Larry Clark: unbedingt "Ken Park" ansehen, der noch intensiver, ehrlicher und schonungsloser Geschichten über 'verwirrte' Jugendliche erzählt.
7.5/10 PUNKTE
New York, New York...
Bruce_Wayne (73), 24.08.2005
Also "neutral" und "dokumentiert" wird zwar irgendwie gar nix, aber Missstände sozial schwacher New Yorker Familien werden in dieser Geschichte sicher nicht verschwiegen... das Elend eines traurig eindimensionalen und perspektivlosen Jugendmilieus, dass sich aus Sex und Konsum definiert und in dem Erwachsene kaum als Randfiguren erscheinen wird hier als Realsatire in drei Geschichten skizziert.
Dies geschieht, ohne dass dem Zuschauer bequem ein Hintergrund mitgeliefert wird, auf dem sich die Satire abzeichnet, was den ganzen Film ebenso beklemmend wie auswegslos erscheinen lässt.
Deutlicher: Dem doofen 0815 Kinogänger fehlt hier eben der lustige Neger, der ermutigend rumspringt und ruft: "HEY MANN, krieg Dein Leben doch in den Griff... HEY! Du kannst doch nicht Dein Leben auf der Straße verbringen! Echt ey, Alter!" ...und natürlich das Happy End!
Wer auf einfache Kost und gepflegte Verdrängung steht, kann sich ja "Good Will Hunting" nochmal reinziehen... da passt dann am Ende endlich alles und man wird nicht so überfordert, wie bei "Kids"; aber wer mal ein Stück echtes Leben kosten will, an das man sonst gar nicht rankommt...
meins schon
Marylou (161), 20.07.2005
ich kann Colonia diesmal nicht zustimmen ;-)
denn Kids ist als Sozialstudie durchaus geeignet und spricht Themen an, die auch nach 10 Jahren nichts von Ihrer Aktualität verloren haben.
Außerdem muß man bedenken: Man befindet sich in New York, das ist noch mal ein ganz anderes Pflaster.
Es handelt sich um Teenies, "Kids" halt, die bekanntlicherweise hormonell stark geplagt (fast) alles tun, um cool und viel älter zu sein, als sie eigentlich sind.
Und dazu gehört eben dieser extreme Sprachgebrauch, dazugehören Drogen, dazu gehört, über Sex zu reden und auch Sex zu praktizieren, als wäre es ein Sport.
Aber wie der Film zeigt und - finde ich - beabsichtigt, sind es Kinder, die ihr Handeln nicht wirklich einschätzen können.
Obwohl die Mädchen abgebrüht tun, so ist es trotzdem klar, das Sie nicht wirklich wissen, auf was sie sich einlassen.
Telly und Caspar sind für mich zwei typische Verlierer aus dem sozialen Ghetto, die sich nicht anders verhalten als es leider und mit Sicherheit viele, viele Altersgenossen tun.
Ich behaupte, ein bischen mitreden zu können, da ich mich durch Jobs im sozialen Sektor davon überzeugen lassen mußte, das es weiß Gott nicht nur im Fernsehen so läuft und zum Teil krasser ist, als ich mir das vorstellen konnte.
Kids ist schockierend und faszinierend zugleich.
Ich hatte nie den Eindruck, das hier für die eine oder andere Gruppe Partei ergriffen wird.
Es wird schonungslos und neutral erzählt und dokumentiert. Die Taten der Portagonisten führen sowieso zu einer Meinungsbildung, und die ist sicher nicht "cool, mach ich auch".
Hier sind die Kids sich völlig selber überlassen, das Resultat ist, was wir hier sehen, und das ist nicht übertrieben.
Fazit: Guter Film, aber nicht für jedermann geeignet.
P.S: Colonia fand den Film offensichtlich bescheiden... ;-)
Nicht meins
Colonia (683), 13.07.2005
Aha, das ist also die Realität? Jugendliche, deren Wortschatz sich auf "Was geht" - "ficken" - "Schwuchtel" und "Wichser" beschränkt.
Schlimm.
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