Die Frau des Leuchtturmwärters
Frankreich 2004, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Philippe Lioret
Darsteller: Sandrine Bonnaire, Philippe Torreton, Gregori Derangere, Emilie Dequenne, Anne Consigny, Martine Sarcey, Nathalie Besancon, Thierry Lavat, Béatrice Laout, Christophe Kourotchkine
La Bonnaire et les bêtes
juggernaut (162), 21.07.2005
Schon wahr, Sandrine Bonnaire gibt immer eine ziemlich imposante Erscheinung auf der Leinwand ab, so auch hier als ?Frau des Leuchtturmwärters?. Aber muss man deswegen jedes Mal das Format der Männerfiguren um sie herum derart reduzieren (Ähnliches war in ihren letzten Filmen ?Intime Fremde? und ?Mademoiselle...? auch schon zu beobachten)? Antoine, dem ?fremden?, eben neu angekommenen Aushilfsleuchtturmwärter mit der zerquetschten Hand, werden gerade mal ca. anderthalb Gesichtausdrücke zugestanden; deren Grundlage aber ist ein immer nur angedeutetes, melancholisches Lächeln, dessen Ursache wiederum in einem unbewältigten Erlebnis aus seiner Vergangenheit im Algerienkrieg liegt. Profi-Leuchtturmwärter Yvon gehört ? im Gegensatz zu seinen alteingesessenen bretonischen Kollegen, die nicht gerade die größten Leuchten zu sein scheinen ? immerhin zur Sorte raue Schale, aber keine hohle Nuss. Wie das halt so ist unter Männern, freundet Yvon sich nach einer ausgedehnten Beschnupperphase mit dem Fremden Antoine dann doch noch an. Der gerät indes in einen schweren inneren Konflikt, als er und Yvons Frau Mabé (Sandrine Bonnaire) ihre aufkeimende Neigung füreinander bemerken, die sie bis auf ein einziges Mal im Zaum halten werden. Und Mabé wird durch die Ankunft des Fremden und die Gefühle, die dadurch langsam in ihr erwachen, auch daran erinnert, dass sie viel mehr aus sich hätte machen können, aber den rechtzeitigen Absprung aus dem bretonischen Provinznest verpasst hat.
Immerhin macht Sandrine Bonnaire aber einiges aus ihrer Rolle in dieser stimmungsvoll vor Meereskulisse fotografierten Dreiecksgeschichte, die, worauf mancherorts schon hingewiesen wurde, in ihrer Struktur sehr Clint Eastwoods ?Die Brücken am Fluss? ähnelt: Handlung beginnt in der Jetztzeit, erwachsenes Kind fährt nach Tod der Mutter noch einmal ins Elternhaus, erhält dort eher zufällig Informationen über das ihr unbekannte (Liebes-)Leben der Mutter, die in einer langen Rückblende offenbart werden und entscheidende Auswirkungen auf die Gegenwart des Kindes haben. Das ist in beiden Fällen auf durchaus ansehnliche Weise gelungen, hängt aber auch stark am Starpotenzial von Bonnaire hier und Eastwood/Streep da.
Beeindruckend
peter (13), 02.07.2005
Da kann man mal sehen, was die Franzosen mit einer
einfachen Geschichte alles machen können. Wunder-
volle Darsteller, allen voran Sandrine Bonnaire,
tolle Landschaften und viel lokale Atmosphäre wir-
ken noch lange nach und tragen zu einem schönen
Freitagnachmittag bei. Nur der Übergang von Ver- gangenheit in Gegenwart am Schluß ging mir etwas zu schnell.
„Petzold hat einen Reichtum an Anekdoten“
Enno Trebs über „Roter Himmel“ – Roter Teppich 04/23
„Ich hatte bei diesem Film enorm viel Glück“
Tarik Saleh über „Die Kairo Verschwörung“ – Gespräch zum Film 04/23
Mysteriöses auf schottischem Landsitz
„Der Pfau“ im Cinedom – Foyer 03/23
„Man muss sich über alte Zöpfe Gedanken machen“
Clemens Richert zur 44. Auflage der Duisburger Akzente – Festival 03/23
„Emotionen kochen hoch und Leute entblößen sich“
Lavinia Wilson über „Der Pfau“ – Roter Teppich 03/23
Blumen statt Kotbeutel
Warum wir die Kritik brauchen – Vorspann 03/23
Alle Farben der Welt
37. Teddy-Award-Verleihung bei der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Drei NRW-Filme im Berlinale-Wettbewerb
20. NRW-Empfang im Rahmen der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Hochwertiges deutsches Filmschaffen
Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik 2022 auf der Berlinale – Foyer 02/23
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Zurück nach 1973
Essener Filmkunsttheater setzen ihre Jubiläumsreihe fort – Vorspann 02/23
„Die Sichtung ist das Highlight!“
Katharina Schröder zum 30. Jubiläum des blicke Filmfestivals – Festival 01/23
Wenn kein Geschäft mehr sein darf
Die Stadt Mainz führt die Kinorettung ad absurdum – Vorspann 01/23
Mehr als Ruhrgebietsromantik
Filmfestival blicke: Jubiläumsauftakt im Bahnhof Langendreer – Festival 12/22
An die Arbeit
Filmfestival blicke: Sonntagsmatinee in Bochum – Festival 12/22
Fatihs Punch
Nicht das Kino muss gerettet werden, sondern der Spielfilm – Vorspann 12/22
Die Kairo Verschwörung
Start: 6.4.2023
Der Fuchs
Start: 13.4.2023
Empire of Light
Start: 20.4.2023
Infinity Pool
Star: 20.4.2023
Roter Himmel
Start: 20.4.2023
The Whale
Start: 27.4.2023
All The Beauty And The Bloodshed
Start: 25.5.2023
Soziale Beziehungen im Brennpunkt
Filmfestival blicke in Bochum – Festival 11/22
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.