Das Licht, aus dem die Träume sind
Indien, Frankreich 2021, Laufzeit: 102 Min., FSK 12
Regie: Pan Nalin
Darsteller: Bhavin Rabari , Rahul Koli , Richa Meena
>> www.neuevisionen.de/de/filme/das-licht-aus-dem-die-traume-sind-116
Märchenhafter, nostalgischer Blick auf die Faszination des Kinos
Kino-Kino
„Das Licht, aus dem die Träume sind“ von Pan Nalin
Chalala im dörflichen Indien. Eigentlich ist Kino nichts für unsereins, sagt der Vater. Aber da der aktuelle Streifen religiösen Inhalts ist, macht er eine Ausnahme und nimmt seinen Sohn Samay mit ins Galaxy – das Kino in der Stadt. Der Besuch wird für Samay zur Offenbarung! Die Leinwand lässt den Stöpsel nicht mehr los, er schwänzt die Schule, stibitzt das nötige Kleingeld, und schon bald nistet er sich beim Filmvorführer Assad im Vorführraum ein: Kino gratis gegen Mutters Schulmahlzeiten. Doch Samay und seine Bande wollen schon bald selbst Filme machen. Während sie Material beschaffen, bekommt der Vater Wind von der Sache und zückt die Rute. Und es kommt noch schlimmer: dem alten Kino droht die Umrüstung von analog auf digital – und Assad damit das Aus. Nicht ohne Grund heißt der Film andernorts „Last Film Show“.
Pan Nalin („Valley of Flowers“) jedenfalls feiert den Film ganz im Sinne des deutschen Titels. Wie sein kleiner Held, hat auch Nalin als kleiner Junge mit dem Vater Tee am Bahnhof verkauft und die Schule geschwänzt, um sich den Künsten zu widmen. Ganz wundervoll fabuliert er mit seinem märchenhafte Abenteuer von der Faszination an der Projektion, vom Spiel mit Licht und Schatten, spiegelt die Begeisterung für die große Leinwand aus Kindersicht. Und weckt damit Erinnerungen an die eigene Kindheit seiner erwachsenen Zuschauer, an die eigene Entdeckung des Kinos. Eine familiengerechte Reise durch die Galaxie der weltschönsten Lüge. Das Ende löst sich über Sendung mit der Maus-Attitüde und etwas arg in Wohlgefallen auf. Insgesamt aber kredenzt Pan Nalin wunderbar beseeltes Kino-Kino.
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