Tom Tykwer („Lola rennt“) und Lana & Andy Wachowski („Matrix“): drei Filmemacher, die sich dem Mainstream eigenwillig, poetisch und philosophisch nähern, die im Kino Akzente gesetzt haben und die keine Angst haben vor Größe. Der Roman „Cloud Atlas“ von David Mitchell ist groß. Ein epischer, stilsprengender Episodenroman, der knapp 1000 Jahre umspannt und sechs Schicksale. Gute 160 Minuten gestatten sich die Regisseure, um eine Geschichte zu erzählen über Menschen, die irgendwann zwischen 1849 und 2346 vom Schicksal herausgefordert werden; die sich mutig gegen die Sklaverei stellen, die ihr musisches Talent verteidigen, die als Journalisten Umweltskandale aufdecken. Tom Hanks, Halle Berry, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Ben Whishaw und weitere Prominenz verkörpern in diesem Epos bis zu sechs Charaktere, durchwandern gemeinsam in wechselnden Konstellationen die Jahrhunderte und Kontinente, lieben und kämpfen mal mit- und mal gegeneinander. „Cloud Atlas“ ist ein aufregendes cineastisches Erlebnis.
Tschechien, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Der 19-jährige, schelmische Beau Ivan Heinz (Kryštof Hádek) sieht seine Zukunft als Dichter. Die Seele des Freidenkers und seine Amouren mit der bisexuellen Jana stoßen im autoritären Kommunismus schon bald auf Widerstände. „3 Seasons in Hell“ ist ein spannendes Drama, dem die Autobiografie des tschechischen Dissidenten Egon Bondy (1930-2007) zugrunde liegt.
Zwei mittelalte, vollschlanke Männer, die sich ineinander verlieben, dazu eine demenzkranke Oma: Was nach gut meinendem Sozialdrama klingt, entpuppt sich als brüllend komischer und gleichzeitig zu Herzen gehender Spät-Coming-of-Age-Film. Mit nur 517 Euro Budget zaubert HFF-Potsdam-Absolvent Axel Ranisch in „Dicke Mädchen“ pure Kinomagie auf die Leinwand, indem er sich auf das Wesentliche konzentriert: die Lust am Geschichtenerzählen und am intuitiven Spiel.
Außerdem neu in den Ruhr-Kinos: Disneys Tinkerbell-Abenteuer „Das Geheimnis der Feenflügel“, das Luftschlacht-Spektakel „Red Tails“ und der zünftige 3D-Actioner „Dredd“.
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