Was ist Glück? Lange war das eine der größten Fragen der Menschheitsgeschichte, die größten Philosophen unserer Geschichte stritten darüber – heute endlich haben wir Hirnscanner und wissen: Glück ist die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe in unserm zentralen Nervensystem, eventuell inklusive einer ebenso rätselhaften wie letztlich unnötigen Begleiterscheinung: unserem bewussten Empfinden. Die neuen Propheten im weißen Kittel, die Bio-Psychologen und Hirnforscher, lösen die Alten ab – auch für Helene Brindel, die von ihrem Glauben an Gott abfällt und dafür dem Psychologen und Ratgeberautor Eduard E. Gluck in die Arme. So geschieht es in Sven Taddickens Romanverfilmung von „Gleißendes Glück", mit Martina Gedeck und Ulrich Tukur in den Hauptrollen. Am Montag (10.10.) feiert der Film NRW-Premiere in der Lichtburg Essen.
Gedeck, die die schlaflose Glückssucherin und freudlose Hausfrau Helene spielt, hat Erfahrung darin, philosophisch schwere Stoffe auf die Kinoleinwand zu bringen: Zum Beispiel 2013 in „Nachtzug nach Lissabon", der Verfilmung des hochgelobten Romans des Geistesphilosophen Peter Bieri (er veröffentlichte das Buch unter dem Pseudonym Pascal Mercier). Und in der jüngsten Verfilmung des „Tagebuch der Anne Frank" war sie noch in diesem Jahr als Annes Mutter Edith in einer sehr emotionalen Rolle zu sehen. In „Gleißendes Glück" muss sie beides verbinden: Denn natürlich geht es nicht nur um die Frage nach dem Glück, es geht um echte, spürbare Verletzungen einer Menschenseele, um eine gescheiterte Ehe, die nicht sterben will, um Verlangen, Sehnsucht und Gewalt.
Gegen 19.30 Uhr wird das Filmteam den roten Teppich in Essen betreten, darunter die HauptdarstellerInnen Gedeck und Tukur, Regisseur und Drehbuchautor Taddicken und das Produzententeam. Beginn der Filmvorführung ist 20 Uhr.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Sterben
Start: 25.4.2024
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
May December
Start: 30.5.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Prognose: Lachstürme
Die Komödie findet endlich ins Kino zurück – Vorspann 02/24
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
Filmgeschichten, die das Leben schreibt
Neue Dokumentarfilme aus einer verrückten Welt – Festival 01/24