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Andreas Anton
Foto: privat

Aliens treffen auf Terrier

27. Oktober 2021

Das Dortmunder Literatur-Festival „LesArt“ verspricht Vielfalt – Festival 11/21

Simpler könnte ein Motto nicht sein: „Viel mehr“. Doch wer durchs Programm schaut, stellt fest, dass es in diesem Jahr tatsächlich eine üppige Bandbreite an Genres und Formaten gibt. Sie reicht von zeitgenössischer Lyrik über Fußballliteratur bis hin zu den Abenteuern um einen Jack-Russell-Terrier.

Beim Auftakt dreht sich alles um Perry Rhodan, den Titelhelden der gleichnamigen deutschen Science-Fiction-Serie. Dass sich das, wie Fans sagen, „Perryversum“ auch soziologisch erschließen lässt, beweist an diesem Abend Andreas Anton. Schließlich ist der Soziologe als Co-Autor des Buchs „Sie sind da“ der Frage nachgegangen, wie der Erstkontakt mit Aliens unsere Gesellschaft verändern könnte. Natürlich als Gedankenexperiment. Rhodan-Fans dürfen also gespannt sein auf Antons Austausch mit dem Autor Hartmut Kasper, der bei dieser LesArt-Veranstaltung ebenso zu Gast ist und seinen Lesern vor allem unter dem Pseudonym Wim Vandemann bekannt ist.

In den letzten Jahren gab das Dortmunder Literaturfestival immer wieder avancierten Gegenwartsautoren eine Bühne. So auch in der diesjährigen Ausgabe: Unter dem Titel „Inglorious Poets“ liest Max Czollek („Desintegriert Euch!“) aus seinem Gedichtband „Grenzwerte“ und die Duisburgerin Lütfiye Güzel aus ihrer Lyrik- und Kurzprosasammlung „Nahezu nichts gelingt“.

Der Filmschauspieler Christian Berkel entführt mit seinem Roman „Ada“ in die mehr oder weniger postfaschistische, jedenfalls noch immer autoritäre Nachkriegsgesellschaft. Seine titelgebende Protagonistin flieht mit ihrer jüdischen Mutter aus Deutschland nach Argentinien. Als sie zurück kommt, stößt sie auf eine verkrustete gesellschaftliche Mentalität. Doch dann formiert sich die Studierendenbewegung.

Wem das alles zu verklausuliert klingt, kann der Unterhaltungsliteratur lauschen, die Erfolgsautoren wie Wladimir Kaminer servieren. Wer Kinder betreut, sollte Denis Schecks und Christina Schenks Lesung von „Der undogmatische Hund“ über einen niedlichen Jack-Russel-Terrier besuchen. Und wer an dieser Stelle auf so etwas wie einen Geheimtipp wartet: Gehen Sie zum „Abend für Wiglaf Droste“, an dem Freunde und Wegbegleiter den großen und viel zu früh verstorbenen Satiriker würdigen!

LesArt.Literaturfestival | 2. - 14.11. | div. Orte in Dortmund | www.lesart.ruhr/programm-2021

Benjamin Trilling

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