Höhere Gewalt
Schweden, Dänemark, Frankreich, Norwegen 2014, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Ruben Östlund
Darsteller: Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren
>> www.hoeheregewalt-derfilm.de/
Nach der Lawine
Matt513 (259), 30.11.2014
Manchem ist bekannt, daß das gemeinsame Durchleben von extremen Situationen zu schweren Beziehungskrisen bis hin zur Trennung führen kann; so z.B. häufig bei Geiseln von Flugzeugentführungen. Die unter hohem psychischen Druck gezeigten Reaktionen des Partners lassen ihn mitunter in einem verheerenden Licht erscheinen.
Dieses Phänomen nimmt der Film auf. Hier geht’s um das Verhalten des Menschen im Spannungsfeld zwischen sozialer Konditionierung und Instinkt, angereichert um die Frage, wie sozial verträglich das Ergebnis ist. Die junge Familie hat sich bestens im Griff. Viele kleine verbale Steuerungen sichern den Schwebezustand von Harmonie ab. Dann geschieht das Unerwartete mit brachialer Gewalt. Die Reaktion des Vaters darauf ist ja nicht völlig abwegig; ebenso wenig es abwegig ist, daß sie seine Partnerin verstört, die aus ihrem Rollenverständnis eine andere erwartet hätte. Ähnlich verhält es sich mit dem angereisten Schulfreund des Mannes. Er pflichtet ihm bei, um ihn vor dem Gesichtsverlust zu bewahren, vielleicht auch weil er denkt, daß dies von ihm erwartet wird. Eh er sich versieht, steht er daraufhin selbst im Fadenkreuz. Eine Chance, sich zu beweisen, scheint für alle geboten.
Die Stärke des Films, der mit ganz einfachen Mitteln sehr effektvoll realisiert ist, liegt in seiner brodelnden Psychologie. Alle sechs Schauspieler verdienen Bestnoten. Zu den einfachen Mitteln zählt ferner der Sound; das Kreischen und Dröhnen von Wintersport-Technik, das Sirren von elektrischen Zahnbürsten und weiteres, was sich zu einem akustischen Hintergrund der eigenen Art zusammensetzt, der einen ständig nahendes Unheil erwarten läßt. Suspense von ungewöhnlichen Einfällen unterbrochen.
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