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Samira El-Ouassil
Foto(Ausschnitt): Stefan Klüter

Lebensphilosophie und Zeitreisen

31. Oktober 2023

19. Ausgabe des Festivals Literaturdistrikt in Essen – Literatur 11/23

Es ist ein bald 20-jähriges Engagement, für das die Festivalleiterinnen Fatma Uzun und Semra Uzun-Önder geehrt wurden. Beide erhielten im September gleich zwei Auszeichnungen: erst den Ehrenpreis des Literaturpreises Ruhr, anschließend den Literaturtaler NRW. Die Schwestern eröffneten bereits im Jahr 2005 mit Literatürk (seit 2022 Literaturdistrikt) eine Bühne für Autor:innen, die eine multikulturelle Lebensrealität in die deutschsprachige Belletristik brachten.

Fester Bestandteil des Programms ist jedes Jahr die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Herausforderungen: Klimakollaps, Krieg oder Rechtsruck. Das diesjährige Motto „Noch mal L[i]eben“ fragt nach Möglichkeiten, diesen multiplen Krisen im Alltag etwas entgegen setzen. Damit beschäftigt sich beim Literaturdistrikt vom 6. bis zum 15. November unter anderem die Diskussionsveranstaltung mit Samira El-Ouassil und Wolfgang M. Schmitt. Beide kennen sich bereits aus ihren Beratungs- und Moderationstätigkeiten beim sogenannten Institut für Zeitgenossenschaft, eine Einrichtung, die sich (lebens)philosophisch der Gegenwart widmet. Und beide haben sich seitdem einen Namen gemacht: El-Ouassil als Kolumnistin, Publizistin oder Podcasterin (u.a.: „Sag niemals Nietzsche“), Wolfgang M. Schmitt mit Podcasts wie „Wohlstand für alle“ oder zuvor mit dem YouTube-Kanal „Die Filmanalyse“.

Die Festivaleröffnung übernimmt Ilija Trojanow, der zuletzt 2020 beim Festival las – damals aus seinem Roman „Doppelte Spur“ über die mafiaähnlichen Verflechtungen von Putin und Trump. In Trojanows aktuellem Buch „Tausend undein Morgen“ bricht die Protagonistin zu einer Zeitreise in die Vergangenheit auf, die sie u.a. in die Wirren der Russischen Revolution führt. Ihr Ziel: das Vergangene neu verhandeln, um die Weichen für die Zukunft zu justieren.

Einen Blick in die Zukunft der Liebe eröffnet diefranzösische Politologin und Aktivistin Emilia Roig in ihrer Lesung mit Gespräch. In ihrer Neuerscheinung „Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe“ plädiert die Autorin für die Überwindung einespatriarchalen Korsetts. So lässt sich doch bestimmt „Noch mal L[i]eben“.

Literaturdistrikt | 6. - 15.11. | div. Orte in Essen | Maschinenhaus Essen | www.literaturdistrikt.de

Benjamin Trilling

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