Dredd
GB 2012, Laufzeit: 96 Min., FSK 18
Regie: Pete Travis
Darsteller: Karl Urban, Olivia Thirlby, Lena Headey, Wood Harris, Domhnall Gleeson, Deobia Oparei, Jason Cope, Langley Kirkwood, Rakie Ayola
>> www.dredd-film.de
Brachialer SciFi-Actioner
Für die Jungs
„Dredd“ von Ale Garland
Dredd is back! 1995 war Sylvester Stallone in die Rolle des futuristischen Comicpolizisten geschlüpft. Der Film war noch durchzogen von glattem 80er-Charme. Stallones Dredd zog auch mal den Helm ab und konnte sogar lachen. Der neue Dredd, den Karl Urban („Star Trek“) verkörpert, versteht weder Spaß noch Schmerz. Er ist cool, ein Macho, ein Mann der wenigen Worte. Unkaputtbar, seelenlos und so einfach gestrickt, wie dieser Film.
Die Welt in der Zukunft. In Mega City One patrouillieren die Judges die Stadt, sorgen eigenmächtig für Gesetz und Ordnung. Und das ist bitter nötig: Drogenbaronin Ma-Ma (Lena Headey) ist mächtig und verbreitet eine Droge unters Volk, die die Wahrnehmung der Konsumenten zeitlupenhaft ausbremst. Schon bald sitzt Dredd mit seiner jungen Kollegin Cassandra Anderson (Olivia Thirlby) in einem abgeschotteten Betonbau fest, aus dem es kein Entkommen gibt und in dem sie einen Zeugen vor einer Armee an schwer bewaffneten Schurken beschützen müssen. Den Rest kennt man aus „Stirb langsam“.
Brachial brutal geht es zu in dieser britisch-südafrikanischen Koproduktion, die genüsslich Filmblut einsetzt, während das rote Nass in Hollywood mittlerweile nur noch zensurgefiltert vor sich hin gerinnt. Insofern ist dieser Streifen ein Fest für die Genrefans. Lena Headey steuert als gefährlich verführerische Antagonistin ihr übriges dazu bei. Darüber hinaus weiß der Film, vor allem zu Beginn, seine 3D-Effekte wirkungsvoll einzusetzen, wenn er die Perspektive drogenhalluzinierender Zeitgenossen ansehnlich spiegelt. Und über allem reiben sich effektvoll wabernde Synths mit treibenden E-Gitarren. Die 3D-Effekte lassen irgendwann spürbar nach, und die Gewaltorgie mag sich in dem endlosen Betonlabyrinth irgendwann müde laufen. Aber für einen Genrefilm ist das alles völlig ausreichend. Einziger größerer Makel ist die Besetzung Karl Urbans als behelmter Held: Sein Kiefer ist nicht charismatisch genug für die markante Figur, und das ist insofern bedauerlich, als dass man von ihm bloß seinen Kiefer sieht. Trotzdem: Wir sagen Danke für den Mut zu diesem Feuerwerk aus Gewalt und Zynismus. Denn das muss ja auch mal sein. Für die Jungs und Jungs-Gebliebene.
(Hartmut Ernst)
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
May December
Start: 30.5.2024
Was uns hält
Start: 20.6.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
Prognose: Lachstürme
Die Komödie findet endlich ins Kino zurück – Vorspann 02/24
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024