Hagen ist wenn überhaupt als das „Tor zum Sauerland“ und „Stadt der FernUniversität“ bekannt. Im Moment ist in Hagen die Kacke aber am Dampfen. Buchstäblich. Sechs Spielplätze sollen nämlich geschlossen werden, weil sie mit menschlichen Fäkalien übersät sind. Die Wirtschaftsbetriebe Hagen befürchten ein gesundheitliches Risiko für Freiland-Bälger, das Gesundheitsamt hat da nach Prüfung weniger Bedenken – allerdings wisse man ja nicht, ob die Kinder so professionell mit den Exkrementen umgehen würden wie die eigenen Mitarbeiter.
Wie so ein professioneller Umgang mit Scheiße aussieht, bleibt das Geheimnis des Gesundheitsamts. Die Ankündigung des Fachbereichs Jugend und Soziales der Stadt, das Problem kleinhalten zu wollen, klingt da schon sinnvoller – weil dann eben weniger groß gemacht wird.
Weniger buchstäblich als sinngemäß ist es gemeint, wenn man sich vor Angst in die Hose macht. Der Spaß hört auf, wenn die Angst zum Dauerzustand wird. Unser Monatsthema ANGSTHASE beschäftigt sich mit Angststörungen, dazu sprechen wir mit der Psychotherapeutin Prof. Dr. Eichenberg.
Weitere Texte zu anderen Schwerpunkten unseres Monatsthemas (Abstiegsangst: Arbeitnehmer unter Druck & Angst als Mittel politischer Stimmungsmache) finde ihr auch bei unseren Partnermedien engels und choices.
Zum Fürchten ist auch das Stück DIE LEBENDEN TOTEN, in dem sich eine Zombiearmee über das Mittelmeer Richtung Europa aufmacht. Was dieses Horrofilmszenario mit uns zu tun hat und warum die Zombies darin nicht zwingend die Bösen sind, erklärt der dänische Autor Christian Lollike, dessen Stück bei den Ruhrfestspielen Premiere feiern wird, im Interview. Der Fluchtinstinkt setzt auch bei Prinz Leonce ein, als er Prinzessin Lena ehelichen soll. Björn Gabriel setzt Büchners LEONCE UND LENA am Schlosstheater Moers unter schwindelnde Drogen und in ein Kirmes-Karussell.
Mit Krieg und Tod widmet sich auch MARKUS LÜPERTZ beunruhigenden Themen. Im MKM sind in der Ausstellung „Kunst, die im Wege steht“ 80 Werke aus allen wichtigen Schaffensphasen des Kämpfers für die Malerei zu sehen. Expressiv ist es auch in der KUNSTHALLE RECKLINGHAUSEN, wenn anlässlich der Ruhrfestspiele Fabrizio Plessi seine „Digital Wall“ rauschen, stürzen, brennen lässt. Wir sprechen darüber mit dem Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen, Prof. Dr. Ferdinand Ullrich.
Den Sprung von der Videokunst zum Film hat Omar Fast mit seiner ersten internationalen Kinoproduktion REMAINDER gewagt. In der Thriller-Abstraktion kämpft ein Mann nach einem mysteriösen Unfall um seine Erinnerung und rekonstruiert sein Ich.
Mit dem Ich auf Kriegsfuß steht auch die Heldin in „Mängelexemplar“. Über die Adaption von Sarah Kuttners Bestseller sprechen wir mit Regisseurin LAURA LACKMANN. Von seiner Rolle als zwielichtiger Nachbar in Adolf Winkelmanns Film „Junges Licht“ und den Charme des Ruhrgebiets erzählt uns Schauspieler PETER LOHMEYER. Außerdem hat LARS HENRIK GASS, Leiter der Oberhausener Kurzfilmtage (5.-10.5.), mit uns trotz der heißen Vorbereitungsphase über die sinnlichen Qualitäten von Festivals im Allgemeinen und die Vorteile des Kurzfilms gesprochen.
Fürchtet euch nicht!
Hier geht's zum blätterbaren E-Paper.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Küsse bei schlechtem Wetter
Die Filmstarts der Woche
„Das kann man mit keiner Gerechtigkeitstheorie erklären“
Teil 1: Interview – Historiker Marc Buggeln über Steuerpolitik und finanzielle Ungleichheit in Deutschland
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
„Sowohl Bio als auch Fastfood“
Nico Anklam über Søren Aagaards Ausstellung bei den Ruhrfestspielen 2024 – Sammlung 05/24
Noten sind nicht maskulin
Das Komponistinnenfestival Her:Voice in Essen – Festival 05/24
Von Kant bis in die Unterwelt
Zarte und harte Comicgeschichten – ComicKultur 05/24
Bildung für mehr Miteinander
Pflichtfach Empathie – Europa-Vorbild Dänemark
Die Gefahren der Liebe
„Die Krönung der Poppea“ an der Oper Köln – Oper in NRW 05/24
Soll das Werk den Meister loben
49. Mülheimer Theatertage – Prolog 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
Verfassungsbruch im Steuer-Eldorado
Teil 1: Leitartikel – Die Reichsten tragen hierzulande besonders wenig zum Gemeinwohl bei
„Eher die Hardcore-Variante von Shaw“
Regisseur Damian Popp über „Pygmalion – My Fairest Lady“ am Schlosstheater Moers – Premiere 05/24
Der Ring und ein schwarzer Berg
Wagner-Kosmos in Dortmund zu „Mythos und Wahrheit“ – Oper 05/24
No hope im Paradise
Arbeitswelten im Fokus einer Lesung in Dortmund – Literatur 04/24
„Das kann einem einen kalten Schauer bringen“
Direktor Tayfun Belgin über die Gottfried Helnwein-Ausstellung im Osthaus Museum Hagen – Sammlung 04/24
Von der Straße ins Theater
„Multiversum“ am Theater Oberhausen – Prolog 04/24
Meister des Sensenhumors
Cartoonist Michael Holtschulte präsentiert seine Werke bei kunstwerden in Essen
Die mit dem Brokkoli kuschelt
Mina Richman in Recklinghausen – Musik 04/24
Auf Tuchfühlung
Indie-Rocker LEAP in Dortmund – Musik 04/24
Utopie und Verwüstung
„The Paradise Machine“ in Dortmund – Ruhrkunst 04/24
„Die Realitäten haben sich verändert“
Die Kuratorinnen Özlem Arslan und Eva Busch über die Ausstellung zur Kemnade International in Bochum – Sammlung 04/24
Wiederentdeckt
Werke von Amerikas erster schwarzer Klassikerin in Essen – Klassik an der Ruhr 04/24
Die Seele geraubt
„Hello Dolly“ am Gelsenkirchener MiR – Musical in NRW 04/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24