Titan A. E.
USA 2000, Laufzeit: 94 Min., FSK 6
Regie: Don Bluth, Gary Goldman
Titan A.E.
Max.Renn (8), 20.05.2001
Wieder einmal ist die Erde von Außerirdischen zerstört und die Menschheit in die Weiten des Alls verstreut worden: Die Drej, eine Rasse reiner Energiewesen hat Angst vor dem explorativen Potenzial der Menschen und löscht diese kurzerhand aus. Doch kurz vor dem Zerbersten unseres geliebten Heimatplaneten kann die Titan - ein Raumschiff, dass in der Lage ist, einen bewohnbaren Planeten zu erschaffen - gerettet und in den Tiefen des Alls versteckt werden. Der Wissenschaftler, der das Raumschiff steuert, übergibt seinen kleinen Sohn in die Obhut von Freunden, die zusammen mit einigen anderen Menschen ebenfalls von der Erde flüchten können. 15 Jahre später ist der kleine Cale zu einem jungen Freibeuter herangewachsen, den das Schicksal der Menschheit nicht interessiert. Als er nun eines Tages vom Freund seines Vaters aufgesucht wird, um die Suche nach der Titan anzutreten, stimmt er nur zu, weil sich an Bord des Suchraumschiffs die schöne Akima befindet (im Original von Drew Barrymore gesprochen) und weil die Drej von dem Plan wissen und alle, die damit zu tun haben, vernichten wollen. So beginnt eine Verfolgungsjagd quer durch das All, die mit oftmals überraschenden Wendungen in der Erzählung schließlich doch zum Ziel führt. Titan A.E. ist schon deswegen ein Ausnahmefilm, weil es kaum ernstzunehmende Zeichentrick-Science-Fiction für Erwachsene gibt. Einzig Heavy Metal (USA 1981) und dessen jüngst veröffentlichtes Sequel Heavy Metal 2 F.A.K.K. (USA 2000) ließen sich nennen. Aber auch stilistisch kann sich Titan A.E. gegen seine Konkurrenz aus dem Zeichentrick behaupten: Gekonnt werden 2D-Zeichnungen mit 3D-CGI gemischt, um so einerseits Anknüpfungspunkte zur Zeichentrickfilmästhetik zu liefern und andererseits die Visionen z. B. der Zerstörung der Erde, der Energiewesen oder des intergalaktischen Eismeeres adäquat inszenieren zu können. Don Bluth, der 1979 bei Disney ausgestiegene Regisseur von Titan A.E., hat wieder einmal bewiesen, dass Infantilität und Kitsch nicht notwendige Zutaten für einen gelungenen Zeichentrickfilm sein müssen. Damit stellte er bereits im Voraus den Computeranimationsfilm Dinosaurier aus der Disneyschmiede in den Schatten. Störend bei Titan A.E. wirkt einzig der Soundtrack. Zu sehr am (offensichtlichen Inspirationsgeber) Heavy Metal orientiert, wird der Zuschauer kontinuierlich mit schwerem Gitarren- und Elektrorock bombardiert, als könnten damit die fulminanten Bilder noch entscheidend verstärkt werden. Das aber haben sie nicht nötig. Begibt man sich im Kinosaal an die richtige Stelle (möglichst weit vorn und in der Mitte der Sitzreihe), so donnern der Film und Graeme Revells Surroundsound mit brachialer Gewalt über einen hinweg. Kleine Schnitzer in der Plotlogik, wie sie der filmdienst moniert, lässt das ästhetische Erlebnis von Titan A.E. schnell vergessen.
(Stefan Höltgen)
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