Kafkas Der Bau
Deutschland 2014, Laufzeit: 114 Min., FSK 12
Regie: Jochen Alexander Freydank
Darsteller: Axel Prahl, Kristina Klebe, Josef Hader
Dystopische Kafka-Adaption
Kontrollverlust
„Kafkas Der Bau“ von Jochen Alexander Freydank
„Ach, was könnte nicht alles geschehen!“, mahnt der Versicherungsangestellte Franz Kafka 1924 in seiner unvollendeten Geschichte „Der Bau“. Protagonist ist ein Marder, der sich ein unterirdisches Heim gebaut hat. Vorsicht geht ihm über alles. Vor allem aber: die Stille. Die aber ist von Natur aus trügerisch, weil sie jederzeit unterbrochen werden kann. Und das wird sie.
In dieser Verfilmung ist der Marder ein Großstadtmensch (Axel Prahl), der Bau ist seine Wohnung, die Paranoia seine wachsende Obsession. Und alles ist grau, die Menschen ebenso wie der Beton. Das Drama gibt sich synthetisch kühl und bleibt arg kryptisch. Der Grundtenor der Vorlage, vom zwanghaften Ordnungswahn zum krankhaften Misstrauen, sind in Zeiten der Überwachung und geschürter Ängste indes hochaktuell.
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