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August Macke, Walterchens Spielsachen, 1912, Öl/Lw, 50x60 cm, Städel Museum, Frankfurt/M.
Foto: U. Edelmann

Zehn Jahre Malerei

27. Februar 2014

August Macke im Kunstmuseum Mülheim – RuhrKunst 03/14

Kaum ein Jahrzehnt hatte August Macke Zeit, sein malerisches Werk zu entwickeln: Im September 1914 ist er in der Champagne gefallen. Es ist der besondere Verdienst der Mülheimer Ausstellung, seine stilistische Chronologie zu verdeutlichen. August Macke, der 1887 geboren wurde, in Düsseldorf studierte und auf Reisen den Kontakt zur Pariser Kunstszene suchte, beginnt mit Selbstporträts und Stillleben, denen die Kenntnis des Impressionismus und der „Nabis“ zugrunde liegt. Ein weiterer wichtiger Einfluss war der Jugendstil, bevor der Orphismus seines Freundes Robert Delaunay, das Licht als Fläche, Einzug in Mackes Werk gewährte. Mit lichtdurchfluteten, geometrischen Farbformen zersplittert er die Bildfläche; verstärkt wird dies durch die Erfahrungen der Helligkeit auf der Tunis-Reise, die er, Paul Klee und Louis Moilliet, 1914 unternommen haben.

Macke gehört zur Avantgarde in Deutschland, aber er will nicht das Geistige und Spirituelle, sondern die ihn umgebende Wirklichkeit festhalten. Er bleibt überwiegend dem eigenen Umfeld verpflichtet. Schon das Anwesen am Tegernsee und dann das Leben in Bonn und seine Familie sind häufige Sujets seiner Malerei. Anhand der wiederkehrenden Motive lassen sich die Wechsel in der malerischen Auffassung hin zur Abstraktion anschaulich nachvollziehen. Auf dem einen Bild sind die Bäume noch naturalistisch rekapituliert, auf dem nächsten sind sie schon weiche Stängel in künstlicher Farbigkeit. Eindrucksvoll sind auch die Darstellungen von Artisten, die den Blick des Betrachter in die Bildtiefe ziehen und die Schilderungen der vibrierenden, von Menschenmengen oder Architektur bestimmten Großstadt, in die immer auch abstrakte Partien eingefügt sind … Ausgangspunkt der Ausstellung im Kunstmuseum Mülheim ist der exquisite Bestand der Stiftung Ziegler.

Diese Bilder und die Werke des Kunstmuseums selbst, wurden noch ergänzt um Leihgaben aus verschiedenen Sammlungen und Museen. Erhellend sind auch die begleitenden Gemälde u.a. von Alexej Jawlensky. Also, das Kunstmuseum Mülheim hat eine Menge zu bieten.

„August Macke – Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ | bis 27.4. | Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr | www.kunstmuseum-mh.de

THOMAS HIRSCH

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