Es ist keine Inszenierung, keine normale Lesung (das sowieso nicht) – es ist ein Mammut: 12 Stunden reisen Arne Nobel, die b-bande und ein Haufen alter Bekannter durch wüstes Land – auf der Suche nach dem Heiligen Gral, sprich: der europäischen Idee. Von Sonntag auf Samstag (2./3. Oktober) bringen Nobel & Co. ein Stück auf die Bühne des Zeitmaul-Theaters, dass lange Zeit als nie und nimmer inszenierbar galt: „Merlin oder Das wüste Land" von Tankred Dorst, eine Geschichte über scheiternde Utopien, aus Versatzstücken der Artus-Sagen. Die Ritter der Tafelrunde sind in diesem Fall eine illustre Schar an Gästen aus Bochums Kulturleben und weit darüber hinaus: Thomas Anzenhofer, Maria Wolf, Dustin Semmelrogge, Peter Bond und viele mehr.
Was spannend wird: eine gemeinsame Probe hat es nicht gegeben und wird's auch bis Sonntag nicht mehr geben. „Das ist alles on the fly", sagt Arne Nobel – für den ist das Mammutprojekt nicht nur ein künstlerisches Statement für Europa, sondern auch für mehr Mut: „Mut, nicht nur in der Zivilgesellschaft, sondern auch in der Kunst" erklärt er. Dass er genug Mitstreiter gefunden hat, die mit ihm dieses künstlerische Wagnis eingehen, freut ihn jetzt schon. „Ich glaube aber auch an den Mut des Zuschauers, so einen Abend durchzustehen", sagt er. „Und wenn auch nur ein einziger durchhält, dann ist das ein unvergessliches Erlebnis." Lohnenswert wäre ein klein wenig Durchhaltevermögen auf jeden Fall, denn es wird wohl ein einmaliges Spektakel bleiben. „Wenn sich in Europa nichts grundlegend ändert, führen wir es vielleicht nächstes Jahr wieder auf", so Nobel. Aber nichtsdestotrotz: es würde nicht die gleiche Lesung werden. Deshalb: Am Sonntag (2. Oktober), 15 Uhr ins Zeitmaul-Theater. Das Spektakel beginnt um 15.30 Uhr.
Merlin oder Das wüste Land | Arne Nobel, b-bande und viele mehr | Zeitmaul-Theater Bochum | So 2.10. 15.30 Uhr bis So 3.10. 3.30 Uhr | www.zeitmaul.de
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