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„Optimistic Box No. 3”, Robert Filliou © M&P Ortmann, Bochum

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30. Januar 2014

Fluxus-Kataloge in Dortmund – RuhrKunst 02/14

Ein Besen mit Putzeimer auf dem „Bin in 10 Minuten zurück. Mona Lisa“ steht. Ist das Kunst? Vermutlich. Jedenfalls hat Robert Filliou mit derartigen Werken Ruhm erlangt. Sehen kann man sie im Dortmunder Ostwall-Museum wohl nicht mehr, die Ausstellung „FLUXUS – Kunst für Alle!“ fand bereits im August 2012 statt. Aber erst kurz vor Weihnachten präsentierten Museumsdirektor Kurt Wettengl und die Sammlungschefin Nicole Grothe die dazugehörenden Kataloge.

Zwei Bände, die jeweils eine CD mit den Werklisten enthalten und den beiden Hauptleihgebern der damaligen Ausstellung gewidmet sind. Auf der einen Seite und in einem Büchlein die Sammlung Feelisch des Remscheider Sammlers Wolfgang Feelisch, der durch die Jahrzehnte hinweg mit Ausstellungen, Dauerleihgaben, und Schenkungen das Museum Ostwall unterstützte und unterstützt und mit den aktuelle Schenkungen auch den Kern der damaligen Ausstellung bildete.

Auf der anderen ist der zweite Band – beide haben überdimensionierten Schulbuchcharakter – Herrmann Braun, ebenfalls Sammler und Nachbar von Wolfgang Feelisch gewidmet. Der Diplom-Ingenieur hatte 1972 die von Feelisch aufgestellte Schauvitrine mit Multiples aus dessen VICE-Versand in Remscheid entdeckt und wurde vom Fluxus-Virus angesteckt. Er reiste mit seiner Frau durch die Welt und sie besuchten die Künstler, oft wurden sie in deren Kunstaktionen eingebunden, wie Fotografien – beispielsweise Wolfgang Feelisch und Allen Kaprow bei „Taking a shoe for a walk“ 1989 in Bonn – in den Katalogen dokumentieren.

Grothe und Wettengl liefern als Herausgeber auch die Aufmachertexte, die in beiden Bänden nicht die Sammlungen verifizieren, sondern auch Einzelaspekte der bis heute existierenden Kunst-Haltung behandeln. Beschränkte man sich anfangs der 1960er Jahre noch auf kollektive Aktionen und Ausstellungen, wurden Multiples und Edition am Ende des Jahrzehnts immer wichtiger. Erst in den 1970er Jahren fanden wieder größere Fluxus-Aktionen statt, von denen natürlich die Performances von Josef Beuys besonders ins kollektive Kunstbewusstsein eingedrungen sind.

Peter ortMann

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