In der Heimat des weltberühmten Musicals „Starlight Express“ hat eine Frau im Rathaus das Sagen: Seit Oktober 2004 zieht Dr. Ottilie Scholz als erste hauptamtliche Oberbürgermeisterin von Bochum die Strippen in der 380.000 Einwohner großen Universitätsstadt. Die Amtsführung der unverheirateten SPD-Politikerin kommt offenbar an: Immerhin 121 von 124 Stimmberechtigten der SPD-Ortsvereine votierten im vergangenen November für eine erneute Kandidatur der 60Jährigen bei den Wahlen in diesem Jahr. Das Ruhrgebiet kennt die gebürtige Recklinghäuserin und langjährige Beigeordnete der Stadt Castrop-Rauxel wie den Inhalt ihrer Handtasche. Um ihre Aufgabe ist sie jedoch angesichts solcher Turbulenzen wie der Nokia-Werksschließung, der Rüge für Ex-Bundesminister Wolfgang Clement, der Krise des Autobauers Opel oder des vom NRW-Justizministerium verordneten Neubaus einer Haftanstalt für Maßregelvollzug nicht zu beneiden: „Wir müssen mit vereinten Kräften dafür sorgen, dass Bochum eine soziale Stadt bleibt - auch wenn der Wind hier manchmal etwas schärfer weht.“
FUSSBALL JA, TECHNO NEIN
Als ehrgeizigstes Projekt unter ihrer Führung gilt das Wachstumskonzept „Bochum2015“, das sich unter Nutzung der vor Ort bestehenden Potenziale von Wissenschaft und Wirtschaft die Schaffung bzw. Sicherung von 10.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2015 gesetzt hat. Auch bei den Fußball-Fans wiederum hat Dr. Scholz eindeutig einen Stein im Brett, denn als regelmäßiger Gast bei den Bundesliga-Heimspielen des VfL Bochum unterstützte sie tatkräftig die erfolgreiche Bewerbung des rewirpowerStadion als einen der Austragungsorte der Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland. Andererseits sollte die promovierte Wirtschafts- und Sozialministerin um schrille Techno-Fans in den kommenden Monaten lieber einen großen Bogen machen - Mitte Januar sagte sie die in ihrer Stadt geplante „Loveparade 2009“ vorzeitig ab, da der von Gleisbauarbeiten beeinträchtigte Hauptbahnhof angeblich dem zu erwartenden Besucherandrang der gerne leicht bekleideten Musikfreunde nicht gewachsen sei.
Mehr zu dem Thema -> Alleinerziehend, aber nicht allein
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Teil 3: Interview – Omas gegen Rechts: Jutta Shaikh über die Verteidigung der Demokratie
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