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„The Disappearance of Haruhi Suzumiya“ Tatsuya Ishihara Yasuhiro Takemoto,
Foto: Nagaru Tanigawa, Noizi It

Buntes Treiben zwischen Bits und Bytes

25. August 2011

Popkultur der Extravaganz. Das Japan Media Arts Festival im Dortmunder U - Kunstwandel 09/11

Peking, Shanghai, Singapur, Wien, Istanbul, Dortmund. Eine sehr interessante Reihe. Ursache? Im Ruhrgebiet findet die sechste Japan Media Arts Festival(JMAF)-Ausstellung (von 15) außerhalb Japans statt. Es zeigt den Besuchern interaktive Installationen, Spiele, Fotografien, Comics, Musik und Zeichentrick. Das Festival wird vom Hartware MedienKunstVerein (HMKV) Dortmund und der japanischen Agency for Cultural Affairs organisiert und von einem breitgefächerten Rahmenprogramm aus Filmen und Workshops begleitet. Für die eigens kuratierte Ausstellung des JMAF in Dortmund wurden preisgekrönte Arbeiten der letzten Festivals ausgewählt und über 40 Künstler eingeladen. Darunter sind bekannte Stars, wie der Regisseur Hayao Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“, „Das wandelnde Schloss“, „Ponyo“), aber auch neue Talente, wie Shinya Uchida, ein iPad-Zauberkünstler.

Im sechsten Stock des Dortmunder U finden ungewöhnliche Dinge statt. days and nights“von Norimichi Hirakawa und Houxo Que ist eine raumgreifende Installation, in der farbintensive Malerei mit Videoprojektion verschmilzt. Die Arbeit wurde speziell für das JMAF in Dortmund entwickelt. Daneben präsentiert Naohiro Ukawa in einem eigens eingerichteten Clubraum sein Projekt

„The Final Media Dommune“. Die 'Twitter-Disco' ist über ein Internet-Streaming mit dem eigentlichen Dommune-Club in Shibuya, Tokio verbunden. Besucher der Ausstellung können so über Soziale Netzwerke mit den Gästen in Japan und der Online-Gemeinde gemeinsam feiern. Zu ausgewählten Zeiten findet ein Live-Musik Programm sowohl in Dortmund als auch in Tokio statt. Ausgefallen auch das Figuren-Universum von Osamu Miyawaki, dem Gründer der legendären Modellschmiede Kaiyodo. Der Meister des Plastilin wird mit einer zahlreichen Auswahl an handgefertigten Miniaturen aus den letzten 50 Jahren zum ersten Mal in Deutschland gewürdigt. Diese Monster-, Alien-, Roboter- und Tiermodelle versammeln Ikonen aus einem halben Jahrhundert japanischer Popkultur. Aber es geht auch technisch innovativ: Anhand von Jun Fujikis Computerspiel „echochrome“kann die langjährige Entwicklung innovativer Konzepte von der ersten Skizze bis zur Umsetzung für die Playstation 3 nachverfolgt und selbst getestet werden und das 3D-Kino im Taschenformat i3DG, eine Koproduktion der japanischen Entwickler Directions mit dem niederländischen Medienkunstlabor V2, lädt zum Ausprobieren ein.

Anime, die japanischen Zeichentrickfilme, sind nicht nur für Kinder. Zu sehen ist das nicht nur auf diversen Monitoren, sondern auch auf der großen Leinwand im U. „Redline“, der schnellste Anime aller Zeiten, eröffnet dort das Programm am Samstag, 10. September. In den darauffolgenden vier Wochen werden Anime-Meilensteine gezeigt, die nur selten auf der großen Kinoleinwand zu sehen sind. Darunter „Ghost in the Shell”und „Evangelion: 2.0“,aber auch in Deutschland bisher unveröffentlichte Titel wie „The Disappearance of Haruhi Suzumiya“ von Takesi Koike. Erstmalig in Deutschland sind die führenden Stars der Biogeocenosis-Szene, einem Internetbasierten Genre, dass artifizielle und humanoide Elemente in digitalen Lebensformen vereint, auf einer Bühne zu erleben.

„Japan Media Arts Festival” I10.9.-2. 10. I HMKV im Dortmunder U I 0231 496 64 20

PETER ORTMANN

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