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Aquaman

Aquaman
USA 2018, Laufzeit: 144 Min., FSK 12
Regie: James Wan
Darsteller: Jason Momoa, Amber Heard, Willem Dafoe, Dolph Lundgren

Comic-Abenteuer

König der Fische
„Aquaman“ von James Wan

Wie fing das eigentlich alles an mit Aquaman? Das wollen wir spätestens seit „Justice League“ alle wissen – Regisseur James Wan verrät es uns: Die Königin von Atlantis (Nicole Kidman) strandet vorm Haus des Leuchtturmwächters Tom, nascht erst dessen Goldfische und bekommt dann mit ihm einen Sohn: Arthur. Wenige Jahre später kehrt sie zurück ins Meer gen Atlantis, um einen weiteren Sohn (Patrick Wilson) zu gebären. Arthur wächst derweil zum stattlichen Mann (Jason Momoa) heran und versteht sich prima mit Fischen. Während sein Halbbruder, inzwischen Unterwasser-König, mobil macht gegen die Menschheit, schlägt die hübsche Nixe Mera (Amber Heard) bei Arthur auf und bittet ihn darum, einzugreifen und seinen Anspruch auf den Thron einzufordern. Arthur beißt an.

Jason Momoa („Shootout“, „Game of Thrones“) ist ein guter Typ. Er versieht seinen Halbgott mit Charme und kernigen Headbanger-Allüren, und er versteht es, den Film zu tragen. Der Film selbst aber holpert. James Wan („Saw“, „Death Sentence“, „Conjuring“) inszeniert nicht nur seinen ersten Blockbuster, er muss sich hier auch erstmals mit der Inszenierung einer Romanze auseinandersetzen – spürbar unbeholfen fällt zumindest Letzteres aus, wenn er hier Screwball-Ansätze und puren Kitsch in die romantische Annäherung von Arthur an Mera einfließen lässt. Aber auch insgesamt krankt das Abenteuer vor allem am fehlenden Fluss, am Rhythmus. Am deutlichsten wird es, wenn aus dem Off unmotiviert Songs von Depeche Mode bis zum ABBA-Cover die Szenerie beschallen und einen völlig raushauen. Ansonsten zeigt der Score von Rupert Gregson-Williams („Wonder Woman“) immer wieder gelungene Ansätze, trägt diese nur leider nie konsequent fort. Und optisch bewegst sich Wan zwischen hoffnungslos synthetischem Videogame-Look und grandiosem 3D.

So zerhackstückelt und mitunter unentschlossen das Ganze wirkt – es bleibt lohnenswert. Wenn James Wan die atemberaubende Verfolgungsjagd durch ein Dorf aus Spielbergs Animations-Abenteuer „Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ als Realsequenz nachinszeniert. Wenn Patrick Wilson, Willem Dafoe und Dolph Lundgren aufspielen. Wenn Momoa fighted mit Wucht und Spruch und sein Aquaman zum Rabaukenhelden erwächst, zum Bruder im Geiste vom bierbeseelten Donnergott Thor aus dem Paralleluniversum. Dort haben die Marvel-Abenteuer längst Stil und Konzept gefunden. DC sucht noch. Das gelingt schon mal („Wonder Woman“), es schlittert aber auch mal so wie hier. Zwischen-Fazit: Die beste DC-Verfilmung der letzten Jahre – „Wonder Woman“ von Patty Jenkins – stammt von einer Frau.

(Hartmut Ernst)

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