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Hl. Nikolaus, Lancram (Mühlbachtal), Mitte 19. Jh., Hinterglasmalerei
© Ikonen-Museum Recklinghausen

Wahrheit und Legende

28. November 2013

Nikolaus-Ikonen in Recklinghausen – Ruhrkunst 12/13

Zu den eindrucksvollsten Spezialmuseen hierzulande gehört das Ikonen-Museum in Recklinghausen. 1956 gegründet und seit 1958 tatkräftig von einem Förderverein unterstützt, besitzt dieses Museum über 3.000 Exponate zum orthodoxen Glauben mit einer Abteilung zur christlichen Kunst im Ägypten des 1. Jahrhunderts – damit ist es das wichtigste Museum für die ostkirchliche Kunst außerhalb der orthodoxen Länder.

Der Schwerpunkt liegt auf der Ikone, dem Abbild heiliger Urbilder, das einem festen Kanon folgt, dabei aber über die Jahrhunderte in seinen szenischen Darstellungen Variationen aufweist. Die aktuelle Sonderausstellung, die sich der Nikolaus-Ikone anhand der eigenen Sammlung widmet, trifft ins Zentrum dieser Gattung. Ausgestellt sind Ikonen vom 11. bis ins 20. Jahrhundert, überwiegend mit Eitempera auf Holz gemalt, aber auch in Bronze oder Messing mit Email oder als Hinterglasmalerei.

Obzwar die Schöpfer der Ikonen anonym bleiben, lassen sich doch unterschiedliche Charaktere und Stile in der Malerei ausmachen. Nikolaos von Myra wurde um 280 in Lykien geboren, gestorben ist er an einem 6. Dezember zwischen 342 und 351 in Myra, an der Südküste der heutigen Türkei. Schon als junger Mensch soll er Wunder vollbracht und Kranke geheilt haben; er schlug die Priesterlaufbahn ein und wurde zum Bischof ernannt und half auch weiterhin seinen Mitbürgern. Der Kult des hl. Nikolaos verbreitete sich über den gesamten Mittelmeerraum und führte dazu, dass er auch als Patron der Seefahrer und Reisenden verehrt wurde.

Die Ikonen nun stellen ihn meist als kirchlichen Würdenträger mit Vollbart und Heiligenschein dar. Zumal als Büste steht er, vor einem Goldgrund, im Zentrum der Darstellung. Aber es gibt auch Ikonen, die sein Leben in mehrere Episoden auffächern oder einzelne Wunder schildern. Zu sehen ist eine vorzügliche Feinmalerei; oft sind die Ikonen, die etwa um den Hals hingen, zierlich, dabei von ausgesprochener Intensität. Das Museum in Recklinghausen ist nicht gerade ausufernd. Aber man kann Stunden in dieser Ausstellung verbringen.

„Nikolaus – Ein Heiliger für alle Fälle“ I bis 23.2.14 I Ikonen-Museum Recklinghausen I www.kunst-re.de

THOMAS HIRSCH

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