Im Juli kürten wir Jafar Panahis „Taxi Teheran“ zu unserem Film des Monats. Der in seiner Heimat Iran 2010 als Folge seines Engagements für die „Grüne Bewegung“ mit einem 20-jährigen Berufsverbot bestrafte Regisseur ist hier der Taxifahrer. Er filmt sich selbst mittels zweier kleiner Kameras am Armaturenbrett dabei, wie er mit Fahrgästen, einer befreundeten Anwältin oder seiner kleinen Nichte über das Private und Politische diskutiert. Das durchweg inszenierte und geschickt montierte Material gibt so auch einen der seltenen Einblicke in den iranischen Alltag.
Unsere Filmredaktion meinte „Der Film ist ein Fanal des Widerstands und der Hoffnung, der seinen Widersachern trotz aller Gefahr mit einem Lächeln im Gesicht entgegentritt (…) Doch ebenso liegen die Qualitäten des Films auf der Hand. Dass muss man erst einmal schaffen – ein solches Thema unter solchen Bedingungen dermaßen unterhaltsam, locker und zugleich klug zu verhandeln. ‚Taxi Teheran‘ ist ein guter Film in schlechten Zeiten.“ (Hier lesen Sie die ganze Kritik).
Neben der Auszeichnung mit dem Goldenen Bären auf der diesjährigen Berlinale ist „Taxi Teheran“ inzwischen auch zu einem Publikumserfolg avanciert und hat mit mehr als 50.000 BesucherInnen bis dato den ersten Rang der Arthouse-Kinocharts eingenommen.
Damit Panahi diese Begeisterung an seinem Film trotz Hausarrest miterleben kann, sammelt der deutsche Verleih Weltkino nun Belege dieses Erfolgs. Fans sind dazu aufgerufen, Fotos vom Kinobesuch, Solidaritätsbekundungen, Zeitungsausschnitte oder ähnliches per Mail, durch Soziale Netzwerke oder auf dem Postweg an den Verleih zu senden, der diese Zeugnisse dann Panahi übermitteln wird.
Online-Zuschriften an: Katharina Günther (kguenther@weltkino.de) oder die Facebook-Präsenz des Verleihs: WeltkinoFilmverleih
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Wiederentdeckt
Werke von Amerikas erster schwarzer Klassikerin in Essen – Klassik an der Ruhr 04/24
Die Seele geraubt
„Hello Dolly“ am Gelsenkirchener MiR – Musical in NRW 04/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Der älteste Schüler
Die Filmstarts der Woche
Tödlicher Sturm im Wurmloch
„Adas Raum“ am Theater Dortmund – Prolog 04/24
Das Unsichtbare sichtbar machen
Choreographin Yoshie Shibahara ahnt das Ende nahen – Tanz in NRW 04/24
Vorläufige Utopien
Danny Dziuk & Verbündete im Dortmunder Subrosa – Musik 04/24
„Mehr Freude und mehr Liebe, was anderes hilft nicht“
Musikerin Dota über die Dichterin Mascha Kaléko und den Rechtsruck in der Gesellschaft – Interview 04/24
Außerhalb der Volksgemeinschaft
Vortrag über die Verfolgung homosexueller Männer in der NS-Zeit in Dortmund – Spezial 04/24
Lauter träumen, leiser spielen
Rotem Sivan Trio im Dortmunder Domicil – Musik 04/24
Grenzen überwinden
„Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ von Uticha Marmon – Vorlesung 04/24
Orchester der Stardirigenten
London Symphony Orchestra in Köln und Düsseldorf – Klassik am Rhein 04/24
Ins Blaue
„Planet Ozean“ im Gasometer Oberhausen – Ruhrkunst 04/24
Glaube und Wissenschaft
Louisa Clement im Kunstmuseum Bonn – Kunst in NRW 04/24
„Ruhrgebietsstory, die nicht von Zechen handelt“
Lisa Roy über ihren Debütroman und das soziale Gefälle in der Region – Über Tage 04/24
Mackie im Rap-Gewand
„MC Messer“ am Theater Oberhausen – Tanz an der Ruhr 04/24
Weltweit für Menschenrechte
Teil 1: Lokale Initiativen – Amnesty International in Bochum
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Absurde Südfrucht-Fabel
„Die Liebe zu den drei Orangen“ an der Oper Bonn – Oper in NRW 04/24
Von Minenfeldern in die Ruhrwiesen
Anja Liedtke wendet sich dem Nature Writing zu – Literaturporträt 04/24
Besuch von der Insel
„Paul Heller invites Gary Husband“ im Stadtgarten – Improvisierte Musik in NRW 04/24
Im Sturm der Ignoranz
Eine Geschichte mit tödlichem Ausgang – Glosse
„Ich mache keine Witze über die Ampel“
Kabarettist Jürgen Becker über sein Programm „Deine Disco – Geschichte in Scheiben“ – Interview 04/24
Erwachsen werden
„Paare: Eine Liebesgeschichte“ von Maggie Millner – Textwelten 04/24
Spuren und Ahnungen
Stefan Müller und Viola Relle im Dialog in der Neuen Galerie Gladbeck – kunst & gut 04/24