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Bildungschancen von benachteiligten Jugendlichen verbessern

27. Februar 2014

Mark Becker über die Ideen und Aufgaben der Initiative RuhrFutur – Thema 03/14 Wozu Schule

trailer: Herr Becker, wozu gibt es die Initiative RuhrFutur?
Mark Becker:
RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von fünf Kommunen und fünf Hochschulen im Ruhrgebiet, der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Mercator. Wir arbeiten gemeinsam daran, die Bildungszugänge, -chancen und -abschlüsse von Kindern und Jugendlichen, insbesondere von jungen Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, zu verbessern.

Warum machen nur fünf Kommunen mit?

Mark Becker
Foto: Privat
Mark Becker ist Programmleiter der RuhrFutur GmbH in Essen.

Natürlich stehen alle Städte des Ruhrgebiets vor ähnlichen bildungspolitischen Herausforderungen. Unsere Initiative möchte schrittweise alle Beteiligten mitnehmen. Die bereits beteiligten Kommunen und Hochschulen haben frühzeitig Interesse an der Idee von RuhrFutur gezeigt und diese mitentwickelt.

Wie genau fördern Sie junge Menschen?
In Deutschland gibt es einen engen Zusammenhang von Herkunft und Bildungsstand. Oftmals wird gerade Kindern aus sozial benachteiligten Verhältnissen vermittelt, dass ein niedriger Schulabschluss ausreichend ist, viele Berufsbilder und Studiengänge sind ihnen nicht bekannt. RuhrFutur will dazu beitragen, dass es allen jungen Menschen im Ruhrgebiet gelingt eine ihren Kompetenzen und Interessen entsprechende Bildungsbiografie zu realisieren.

Sie sind eher Berufsberater als Nachhilfelehrer?
Nein, wir sind weder das Eine noch das Andere. Die RuhrFutur-Geschäftsstelle arbeitet mit den Kommunen, den Hochschulen und der Landesregierung zusammen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. RuhrFutur geht es darum, gute Ideen und Projekte, die im Ruhrgebiet bereits vielfach vorhanden sind, jedoch bislang häufig eher punktuell agieren, in die Fläche zu bringen und in die Kommunen und die dort vorhandenen Bildungseinrichtungen zu tragen. Es geht uns darum, dauerhafte und zuverlässige Strukturen zu schaffen. Ein Beispiel: Die Universität Duisburg-Essen hat das Programm „Uni-Trainees“ entwickelt, bei dem es um das Thema Studienwahl geht. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe finden heraus, welche Stärken in ihnen stecken und welches Studium für sie das richtige ist. „Uni-Trainees“ wird an einigen weiterführenden Schulen eingesetzt und hat sich dort bewährt. Warum sollte ein solches Angebot nicht in allen Schulen der an RuhrFutur beteiligten Kommunen und in einem nächsten Schritt in allen Schulen im Ruhrgebiet flächendeckend eingesetzt werden?

Das hat etwas mit gleichen Bildungschancen für alle zu tun?
Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Viele Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien müssen erst davon überzeugt werden, dass sie für ein Studium geeignet sind, dass sich ein Studium für sie lohnt. Es gibt häufig Ressentiments, gegen die gezielte Information und Beratung helfen können. Wir arbeiten gemeinsam daran, dass solche Informationen bei allen Familien ankommen und das nicht dem Zufall überlassen bleibt.

Interview: Lutz Debus

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